Hygieneskandal an Mannheims Uniklinikum kostet Millionen
Seit Monaten steht das Mannheimer Uniklinikum wegen Hygienemängeln unter Druck. Jetzt gibt es erste Zahlen zu den Kosten der Affäre. Die Stadt spricht von einer Investition in die Zukunft.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte Hygienemängel festgestellt, auch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Eine Hygienekommission erarbeitet derzeit, wie die Prozesse in dem Krankenhaus verbessert werden können. Die Fachleute wollten noch vor Weihnachten erste Ergebnisse präsentieren, kündigte der Stadtsprecher an. Einen Termin konnte er noch nicht nennen. Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) ist Aufsichtsratschef des Klinikums. Auch er steht wegen der Affäre unter Druck - im Juni ist OB-Wahl in Mannheim.
An diesem Freitag will das Uniklinikum seine neue Geschäftsführung offiziell vorstellen. Die Doppelspitze aus Jörg Blattmann und Frederik Wenz wurde Ende November eingesetzt. Der frühere Geschäftsführer Alfred Dänzer war im Zuge der Affäre zurückgetreten.
Die Kosten für den Hygieneskandal stürzen das Klinikum nach eigenen Angaben nicht in finanzielle Schwierigkeiten. Das Haus stehe wirtschaftlich gut da und habe Rücklagen gebildet, sagte der Krankenhaussprecher. Das OP-Programm soll von Januar an wieder normal laufen. Vor dem Skandal gab es im Schnitt 60 Operationen am Tag, zuletzt waren es dem Sprecher zufolge knapp 40.