Mannheim

Durchsuchungen und vier Festnahmen wegen Bestechung und Drogenhandel

Unter den Festgenommenen befindet sich eine Sachbearbeiterin des Mannheimer Bauamts. Sie soll für Gegenleistungen illegal Baugenehmigungen erteilt haben.

17.03.2021 UPDATE: 17.03.2021 16:55 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden
Die Polizei durchsuchte insgesamt 44 Objekte, unter anderem im Bereich der Ackerstraße und der Lupinenstraße in der Mannheimer Neckarstadt-West. Foto: PR Video

Mannheim. (alb) Eine 48-jährige Sachbearbeiterin des Bauamts der Stadt Mannheim soll von zwei Männern aus dem Rotlichtmilieu bestochen worden sein. Wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, wird der Frau zur Last gelegt, die beiden Tatverdächtigen – 28 und 41 Jahre alt – in 19 Fällen bei ihren Bauvorhaben unterstützt zu haben. So soll sie ab März 2019 unrechtmäßig Baugenehmigungen erteilt und den Männer geheime Informationen aus ihrer Behörde und der Verwaltung zugespielt haben.

Im Gegenzug habe sie von den Tatverdächtigen Geld und Zuwendungen im Wert von mehreren Tausend Euro erhalten. Zudem seien ihr kostenlose Reisen und ein geschenktes Motorrad in Aussicht gestellt worden. Die Stadt wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. "Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu einem laufenden Verfahren nicht äußern. Die Stadt hat größtes Interesse an einer lückenlosen Aufklärung und wird alles tun, um die Ermittlungen zu unterstützen", teilte eine Rathaussprecherin auf RNZ-Anfrage mit.

Nach monatelangen verdeckten Recherchen der Staatsanwaltschaft und der Polizei durchsuchten die Ermittler am Mittwoch insgesamt 44 Privat- und Geschäftsobjekte. An dem Einsatz waren rund 250 Beamte beteiligt, darunter auch Kräfte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg. Es sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, das noch ausgewertet werden müsse. Ein Schwerpunkt lag in der Lupinenstraße, das ist die Rotlichtmeile in der Neckarstadt-West.

Die zwei Männer wurden noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der die bereits im Vorfeld erlassenen Haftbefehle wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr in Vollzug setzte. Sie wurden in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die städtische Mitarbeiterin und ein weiterer Tatverdächtiger sollen im Laufe dieses Donnerstags dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die beiden weiteren Tatverdächtigen, gegen die ebenfalls bereits Haftbefehle erlassen wurden, sollen morgen vorgeführt werden.

Update: Mittwoch, 17. März 2021, 19.45 Uhr

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