Auf dem neuen Mannheimer "Skywalk" geht es von Q6 nach Q7

Eine 23 Meter lange und 50 Tonnen schwere Stahlbrücke verbindet nun die Gebäude des neuen Stadtquartiers - Arbeiten im Zeitplan

29.11.2015 UPDATE: 30.11.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden

So soll Q6/Q7 einmal aussehen. Über der "Piazza" und der Brücke schwebt ein Glasdach. Foto: D&S

Von Gerhard Bühler

Ein spektakuläres Ereignis bekamen Schaulustige am Sonntagmorgen in der Mannheimer Fressgasse zu sehen. Ein 500-Tonnen-Autokran hob eine 23 Meter lange und mehr als 50 Tonnen schwere Stahlbrücke vom Auflieger eines Schwerlast-Lkw in die Luft, fädelte sie in Präzisionsarbeit in die Münzgasse ein und platzierte sie nach einer Drehung auf den vorgesehenen Betonlagern im Obergeschoss der neuen Bauwerke der Quadrate Q6 und Q7. Während der gesamten Aktion von Samstag- bis Sonntagabend war die Fressgasse komplett gesperrt.

Die spektakuläre Hebeaktion ging problemlos in 30 Minuten über die Bühne. Die "Skywalk" genannte neue Brücke wird mit einem Glasdach überkuppelt und soll Kunden und Besuchern die Möglichkeit bieten, bequem und schnell zwischen den beiden Gebäuden des künftigen Stadtquartiers Q6/Q7 zu wechseln. Vorgesehen ist hier ein umfangreicher Mix aus Einzelhandel und Gastronomie, dazu ein Bereich für Fitness und Wellness sowie einige Arztpraxen.

Ergänzt wird das Angebot durch Büroflächen, ein Hotel sowie gehobenes Wohnen in den oberen Geschossen. Die Münzgasse zwischen den Gebäuden wird mit einem Glasdach überspannt und soll als "Piazza" mit Cafés zum Verweilen einladen. Wie es hier bei der geplanten Eröffnung im Spätherbst kommenden Jahres aussehen wird, lässt sich durchaus schon erahnen. In Q6 ist die Montage der Außenfassade aus hellem Architekturbeton bereits komplett abgeschlossen. In Q7 ist zur Fressgasse hin noch der Untergrund aus schwarzem Dämmstoff zu sehen. "Wir wollen die Fassade in den nächsten Wochen schließen. Der Innenausbau läuft bereits auf Hochtouren, derzeit arbeiten hier 500 Mann in allen Gewerken, bis Jahresende werden es 700 sein", erklärt Frank Zschippig, Hochbau- und Projektleiter des Bauunternehmens Diringer&Scheidel. Die Tiefgarage ist ebenfalls schon so weit, dass hier täglich 150 bis 200 Handwerkerfahrzeuge parken können. Nach der Fertigstellung gibt es 1376 Stellplätze.

Der Einbau der Stahlbrücke am Sonntagmorgen ist auch für den erfahrenen Baufachmann ein Erlebnis. "Die komplette Brücke wird vom Spezialunternehmen SFL aus Graz angefertigt, die auch das gebogene Kuppelglas herstellt", informiert Zschippig. Mit den bereitliegenden Spangenträgern soll die Konstruktion in der nächsten Woche aufgebaut werden. Die österreichische Firma verfüge über spezielle Fähigkeiten und Referenzen. Das gläserne "Seilspanndach" für die Münzgasse sei ebenfalls eine technische Besonderheit, so der Projektleiter.

Die Sperrung der Fressgasse am Wochenende wurde auch dafür genutzt, Turmkran Nummer acht abzubauen. "Das gesamte Projekt befindet sich im vorgesehenen Zeit- und Kostenrahmen von 350 Millionen Euro", erklärt D&S-Geschäftsführer Heinz Scheidel. Eröffnungstermin der Einzelhandelsflächen ist im Herbst 2016. Auch die Vermietung laufe nach Plan, für zahlreiche Flächen seien bereits Verträge abgeschlossen.

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