Auf "Turley" entsteht eine Anlage für betreutes Wohnen für Senioren

Die Theodor-Fliedner-Stiftung will auf dem Gelände der ehemaligen Turley-Kaserne investieren - Ein wichtiger Baustein bei der Entwicklung des Areals

30.07.2014 UPDATE: 30.07.2014 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Auf dem ehemaligen Areal der Turley-Kaserne soll nun auch ein Seniorenwohnheim entstehen. Foto: vaf
Von Jan Millenet

Noch herrscht auf dem Baufeld 2 des Geländes auf der ehemaligen Turley-Kaserne gähnende Leere. Einzig ein riesiges Schild deutet an, was da in Zukunft entstehen wird. Ab dem Frühjahr 2015 rollen dort die Bagger und schwenken die Kräne. Denn die Theodor-Fliedner-Stiftung baut auf der 2500 Quadratmeter großen Fläche eine betreute Seniorenanlage. "Damit möchte sie dem großen Bedarf ab betreuten Wohnungen für Senioren nachkommen", sagte Bürgermeister Michael Grötsch, seines Zeichens auch Stiftungsratsvorsitzender, nun bei der Projektvorstellung vor Ort.

Es sei ein wichtiger Baustein bei der Entwicklung des Turley Areals. Die ehemalige Kaserne befindet sich derzeit in einem Wandel hin zu einem alternativen Lebensraum, der in Zukunft so einige Wohnvorstellungen und -formen unter einen Hut bringen will, ergänzt durch innovatives Arbeiten und Forschen, Gemeinbedarf und Stadtteilkultur. Und da passe die Gruppe der Senioren, die sich ein möglichst hohes Maß an Selbstständigkeit erhalten, im Bedarfsfall aber über die notwendigen Hilfen verfügen möchte, bestens herein.

Dieser Meinung ist auch Thomas Seifert, Leiter des bereits bestehenden Theodor-Fliedner-Heims im Stadtteil Feudenheim. Er sprach im Falle Turley von einem "anderen Ansatz". Denn die Bewohner befinden sich in Zukunft nicht nur in einem florierenden, lebendigen Umfeld, sondern haben die Möglichkeit, bis zum Lebensende in ihrer Wohnung zu bleiben. "Es werden Pflegedienste ansässig sein", erklärte er, was unter anderem die eventuelle Heimpflege ermögliche.

Was ist also geplant? Und für wen? Die betreute Seniorenwohnanlage soll voraussichtlich mit vier Geschossen sowie einem Dachgeschoss gebaut werden. Geplant seien, laut Grötsch, zwölf Eineinhalbzimmer- und 24 Zweizimmerwohnungen. Alle barrierefrei, alle mit Balkon beziehungsweise Terrasse. Die vermietbare Fläche ist insgesamt rund 2000 Quadratmeter groß. Das Haus soll Mitte 2016 bezugsfertig sein.

Zielgruppen sind Paare oder Einzelpersonen ab 60 Jahren. Die Aufnahme eines Mieters, der bereits vor Einzug vermehrt pflegebedürftig oder an Demenz erkrankt ist, sei der Stiftung zufolge nicht möglich. Anders sieht das bei Paaren aus, bei denen eine Person pflegebedürftig ist, wenn die Betreuung durch den Partner sichergestellt ist. Das Angebot beinhalte verschiedene soziale Leistungen und Dienstleistungen. Auch sei immer ein Mitarbeiter vor Ort. Weitere Leistungen wie beispielsweise eine Essensversorgung oder hauswirtschaftliche Leistungen können zusätzlich gewählt werden.

Etwa fünf Millionen Euro kostet der Bau der betreuten Seniorenanlage. Eine wichtige Investition, wie Grötsch sagte, denn nach Schätzungen des Fachbereichs für Arbeit und Soziales der Stadt liegt der Bedarf an betreuten Wohnungen bei 1200 bis 1800. "Das entspricht etwa drei Prozent der über 65-Jährigen", betonte der Bürgermeister. Aktuell gibt es 720 betreute Wohnungen im Stadtgebiet.

Fi Info: Die Theodor-Fliedner-Stiftung unterhält in Mannheim mehrere Einrichtungen der Altenhilfe. Im Jahr 2000 wurde im Stadtteil Feudenheim die erste betreute Seniorenwohnanlage der Stiftung eröffnet. Eine zweite folgte 2008 in Wallstadt.

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