Es gibt einen klaren Favoriten
Am 13. März wird im Rahmen der Kreistagssitzung in Wiesloch der neue Landrat des Rhein-Neckar-Kreises gewählt

Blick auf das Kongresshotel Palatin in Wiesloch aus der Vogelperspektive. Hier findet die Landratswahl statt. Foto: Pfeifer
Von Stefan Hagen
Wiesloch/Rhein-Neckar. In der kommenden Woche entscheidet sich, wer in den nächsten acht Jahren den Rhein-Neckar-Kreis als Landrat vertritt. Nachfolgend beantwortet die RNZ die wichtigsten Fragen zur Wahl.
Wann und wo findet die Landratswahl statt? Der neue Landrat wird im Rahmen der Kreistagssitzung am Dienstag, 13. März, in Wiesloch gewählt. Die Wahl findet ab 14 Uhr im Kongresshotel Palatin (Ringstraße 17-19) statt.
Ist die Wahl öffentlich? Ja, die Bevölkerung ist zur Kreistagssitzung "herzlich eingeladen". Dies gilt übrigens für jede Sitzung des Kreistags. Allerdings machen stets nur wenige Bürger von diesem Angebot Gebrauch. Aber vielleicht lockt die Wahl ja mehr Interessierte ins Palatin, als dies bei "gewöhnlichen" Kreistagssitzungen der Fall ist.
Wer tritt zur Wahl an? Um dem Landratsposten bewerben sich zwei Kandidaten. Amtsinhaber Stefan Dallinger (55/CDU) stellt sich zur Wiederwahl. Es wäre seine zweite Amtsperiode. Sein Gegenkandidat ist Wilfried Weisbrod (60). Der Grüne ist Personalratsvorsitzender des Landratsamts im Neckar-Odenwald-Kreis, Kreisrat und Fraktionsvorsitzender der Grünen im Walldorfer Gemeinderat.
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Wer wählt den neuen Landrat? Die Landräte werden in Baden-Württemberg nicht wie in den anderen Bundesländern vom Volk, sondern von den Kreistagen gewählt. Im aktuellen Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises sitzen 105 Kreisräte.
Wie läuft die Wahl ab? In der Kreistagssitzung haben die Kandidaten jeweils 15 Minuten Zeit, ihre Vorstellungen für die kommenden acht Jahre dem Kreistag vorzutragen. Anschließend wählen die Kreistagsmitglieder den Landrat nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl auf acht Jahre in geheimer Wahl. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der Stimmen aller Kreisräte, das heißt auch der nichtanwesenden und befangenen Räte, auf sich vereinigt. Stimmenthaltungen wirken sich daher wie Nein-Stimmen aus. Bei 105 Kreistagsmitgliedern liegt die qualifizierte Mehrheit bei 53 Stimmen. Wilfried Weisbrod ist durch seine Bewerbung befangen und daher nicht stimmberechtigt. Wird eine qualifizierte Mehrheit im ersten Wahlgang nicht erreicht, findet in derselben Sitzung ein zweiter Wahlgang statt. Erhält auch hier kein Bewerber mehr als die Hälfte der Stimmen aller Kreisräte, ist in derselben Sitzung ein dritter Wahlgang durchzuführen, bei welchem der Bewerber gewählt ist, der die höchste Stimmenzahl erreicht (einfache Mehrheit); bei Stimmengleichheit entscheidet das Los.
Wie wird gewählt? Zur Wahl bildet der Kreistag einen Wahlausschuss. Die Kreisräte werden dann in alphabetischer Reihenfolge aufgerufen, erhalten vor der Wahlkabine den Stimmzettel und wählen darin dann geheim. Wenn alle anwesenden Kreistagsmitglieder gewählt haben, werden die Stimmen vom Wahlausschuss ausgezählt, im Anschluss gibt der Vorsitzende des Kreistags das Ergebnis bekannt. Das gleiche Verfahren gilt auch für einen eventuell erforderlichen zweiten und dritten Wahlgang.
Wer gilt als Favorit? Klarer Favorit ist der Amtsinhaber. Alles andere als ein haushoher Sieg käme einer politischen Sensation gleich, schließlich haben sich gleich mehrere Fraktionen im Vorfeld klar zu Dallinger bekannt. Zwar ist die Wahl des Landrats geheim - da kann es natürlich immer eine Überraschung geben - aber mehr als ein Achtungserfolg ist für Wilfried Weisbrod bei der Wahl am 13. März nicht drin.



