Kurpfalz-Krimi

Eine Hauptkommissarin aus Schwetzingen macht Karriere

Klaus Maria Dechant aus Reilingen hat seinen zweiten Kurpfalz-Krimi "Mordseier" geschrieben - Rassismus als Thema

26.11.2019 UPDATE: 27.11.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden
Klaus Maria Dechant beschäftigt sich in seinem zweiten Krimi „Mordseier“ unter anderem mit Problemen des Rassismus. Foto: Lenhardt

Von Marion Gottlob

Schwetzingen/Reilingen. Der Journalist und frisch gebackene Krimi-Autor Klaus Maria Dechant ist ein Optimist. "Mir geht es immer gut", betont er. Vor wenigen Monaten hat er seinen ersten Kriminalroman "Mordslust" veröffentlicht, und nun folgt der zweite Roman mit der attraktiven Hauptkommissarin Michaela Cordes aus Schwetzingen. Im neuen Roman mit dem Titel "Mordseier" hat die Leiterin der Mordkommission mit der rassistischen Rockergang "Germanische Bruderschaft" zu tun. Eines der Mitglieder liegt erschossen im Wildschweingehege in Ketsch. Dechant betont: "Das Thema Rassismus liegt mir am Herzen."

Für seine Krimi-Serie wählt der in Reilingen wohnende Autor einen Kunstgriff: Er siedelt die Mordkommission der Polizei in Schwetzingen an. "Das ist meine Liebe zu Schwetzingen. Alles spielt sonst immer in Mannheim oder Heidelberg. Schwetzingen hat diese Ehre auch verdient", findet er. Die Heldin, Michaela Cordes, kehrt im zweiten Band nach einer sechsmonatigen Auszeit in den Dienst zurück. Immerhin musste sie sich von dem Schock erholen, dass sie sich im ersten Kurpfalz-Krimi "Mordslust" in einen tückischen Mörder verliebt hatte.

Nun ist sie vorsichtiger geworden. Aber auch im neuen Band wird sie sich erneut verlieben, nämlich in den Rollstuhlfahrer Johannes. Neben der Love-Story geht es wieder richtig zur Sache. Die Polizistin Michaela muss sich mit zerstrittenen Kleintierzüchtern intensiver beschäftigen, als ihr lieb ist. Klaus Maria Dechant ist selbst Kleintierzüchter: Er und seine Frau Diana halten Hühner. Dennoch sagt er: "Für mich ist Kleintierzucht teilweise auch ein Synonym für Rassismus."

Warum? Weile viele Züchter die wettbewerbsmäßigen Zuchtvorgaben zum Anlass nehmen, um viele ihrer Jungtiere, die nicht den Vorgaben der Standards entsprechen, zu töten. "Dieses Töten findet nicht überall, aber in sehr vielen Ställen hinter verschlossenen Türen statt", sagt Dechant. Im besten Fall werden diese Tiere an Hobbyhalter abgegeben. "Das ist für mich eine Form des ‚Rassismus für den kleinen Mann‘", sagt der Autor. Er hat bewusst den dreibeinigen Hund Charly in seine Krimis aufgenommen. Der Dreibeiner der Polizistin ist ein genialer und zuverlässiger Drogenfahnder-Hund. Dechant sagt: "Meine Frau und ich haben vier Hunde, und einer von ihnen, unser Hund Sascha, hat ebenfalls nur drei Beine. Eine treue, liebevolle Hunde-Seele."

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In dem fiktiven Romanort Ingelrein versucht die schicke Adina, den Verein der Kleintierfreunde zu modernisieren. Sie setzt sich für den Schutz der Artenvielfalt ein und möchte die Zuchtziele neu definieren. Doch ihre Ideen haben keine Chance, zu dick ist der Vereinsmief. Dazu passt, dass es personelle Beziehungen zur "Germanischen Bruderschaft" in Mannheim gibt. Diese ist jedoch frei erfunden.

Wer ist der Täter? Um das herauszufinden, macht sich Hauptkommissarin Michaela Cordes unter anderem auf den Weg nach Russland, um entführte Teenager zu retten. Außerdem geht es um die Aufdeckung eines florierenden Drogenhandels. Dabei ist nichts, wie es scheint, aber alles hängt am Ende zusammen.

Viel mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur einen Tipp gibt es noch: Dechant hat seinem Krimi ein Zitat des Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche vorangestellt: "Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse." Wirklich? Darüber kann man mit Eifer diskutieren. Wer jetzt Appetit auf Lesen bekommen hat, dem sei zumindest so viel verraten: Der dritte Band mit Hauptkommissarin Michaela Cordes ist schon in Arbeit.

Info: Der Kriminalroman "Mordseier" von Klaus Maria Dechant ist für 13 Euro im Handel erhältlich. Das Buch hat rund 300 Seiten und ist im Verlag swb media entertainment erschienen. Am Mittwoch, 27. November, stellt Klaus Maria Kordes seinen Roman um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Gansler, Rathausstraße 2, in Hockenheim vor.

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