KVV und VRN

Kommunen stehen zum "AboPlus" zwischen Karlsruhe und Rhein-Neckar

Das verbundübergreifende Ticket soll weiter bezuschusst werden. Außerdem ist ein zusätzliches Angebot in Planung.

20.11.2020 UPDATE: 21.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 28 Sekunden
Regionalbahn
Symbolfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

Von Carsten Blaue

Heidelberg/Karlsruhe. Ungeachtet der landesweiten Einführung der "bwtarif"-Zeitkarten im Bahnverkehr am 13. Dezember, wollen die Landkreise Rhein-Neckar und Karlsruhe sowie die Städte Heidelberg und Karlsruhe an ihrer bisherigen Bezuschussung des "AboPlus KVV/VRN" festhalten. Das ergaben RNZ-Anfragen. Zugleich lehnen die Kommunen eine finanzielle Förderung von "bwtarif"-Zeitkarten in der Region ab.

Das "AboPlus" ist ein verbundübergreifender Kombitarif der Verkehrsverbünde Rhein-Neckar (VRN) und Karlsruhe (KVV). Dieser kommt Senioren, Schülern und Pendlern entgegen, die häufig zwischen beiden Verbundgebieten unterwegs sind. Die Grenze ist in Bad Schönborn. Die Kommunen auf Karlsruher Seite haben bisher für KVV-Kunden den VRN-Ticketanteil zur Hälfte bezuschusst. Umgekehrt förderten Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis die VRN-Fahrgäste genauso. Und das wird so bleiben, zumal die beiden Verkehrsverbünde trotz der neuen Konkurrenz durch den "bwtarif" am "Abo-Plus" festhalten wollen.

Pendler waren in Sorge geraten, weil ihnen ein Brief der Vertriebs GmbH der Deutschen Bahn das Aus ihres "Abo-Plus" und den automatischen Wechsel in den "bwtarif" angekündigt hatte. Dieser Brief war jedoch eine Falschinformation, wie der VRN klarstellte. Und aus dem Heidelberger Rathaus teilte eine Sprecherin mit: "Die Stadt Heidelberg bezuschusst weiterhin das ’AboPlus’. Es gibt keine Überlegungen seitens der Stadt, den ’bwtarif’ zu bezuschussen." Gleiches verlautete aus dem Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Auch für die KVV-Kunden bleibt alles wie bisher. Ein Sprecher der Karlsruher Stadtverwaltung sagte: "An den Buchungs- und Abrechnungsmodalitäten ändert sich nichts." Die Kunden könnten weiterhin im Rahmen des "AboPlus" vergünstigte Zeitkarten für das VRN-Gebiet kaufen. Die Mehrkosten würden von den KVV-Gesellschaftern getragen. Den "bwtarif" fördere man nicht, weil dieser schon subventioniert sei. Die große Mehrheit aller Fahrgäste auf den wichtigsten Verbindungen ins Karlsruher Umland würde ohnehin den KVV-Tarif nutzen.

Dass es keine Änderungen im bisherigen Vorgehen gibt, betonte auch ein Sprecher im Landratsamt des Kreises Karlsruhe. Zudem brachte er ein neues Nahverkehrsangebot ins Spiel: "Darüber hinaus sind wir auch dabei, mit der Einführung der ’Home Zone’ den Verbund des VRN mit einzubeziehen."

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Die Kunden hätten dann drei Möglichkeiten: das "AboPlus" für Fahrten nach Tarifwaben, die "Home Zone" quasi für den ganz individuell zugeschnittenen Bewegungsradius und den auf einzelne Strecken bezogenen "bwtarif": "Es muss sich zeigen, welches Angebot sich am Markt wie behaupten kann", so der Kreissprecher. In Sachen Bezuschussung konzentriere man sich auf Verbundprodukte. Subventionierte Landesprodukte werde der Landkreis nicht noch weiter preislich reduzieren.

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