Von orientalischer Musik bis Puppentheater
Veranstaltungen für Groß und Klein - Ausstellung macht auf Antiziganismus aufmerksam

Von Stefan Kern
Schwetzingen. Die Welt ist in den vergangenen Jahren zusammengewachsen. Nicht erst seit gestern ist von der "Welt als Dorf" die Rede, in der sich Menschen unterschiedlicher Kulturen immer häufiger begegnen und miteinander auseinandersetzen müssen. Dafür brauche es Instrumente, sagen die Initiatoren der zweiten "Interkulturellen Woche", die vom 30. September bis 11. Oktober in Schwetzingen stattfindet.
Zu den Machern der Veranstaltung gehören unter anderem Margit Rothe, Gemeindediakonin der evangelischen Kirche Schwetzingen, und Tatjana Briamonte-Geiser, Beauftragte für Migration der evangelischen Kirche. Auch Horst Krög von der Volkshochschule Schwetzingen (VHS) und der Grüne-Landtagsabgeordnete Manfred Kern sind mit von der Partie.
"Wir müssen die Menschen zusammenbringen, damit sie sich kennenlernen und die Räume für Vorurteile und Ausgrenzungen kleiner werden", betont Rothe. Denn: Das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen sei der Dreh- und Angelpunkt jeder gelungenen Integration, sagt Kern. Vielleicht verstünde sich die Menschheit dann irgendwann als das, was die Wissenschaft schon längst bewiesen habe: als eine Schicksalsgemeinschaft, eine Familie, auf einer winzigen und verletzlichen Kugel im Universum.
Aufgrund der Corona-Krise hatten die Macher der "Interkulturellen Woche" diesmal deutlich weniger Zeit, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Lange sei unklar gewesen, ob sie überhaupt stattfinden könne, berichtet Margit Rothe. Die Entscheidung fiel erst kurz vor den Sommerferien. Vor diesem Hintergrund, das muss man dem Team zugestehen, ist ein beeindruckendes Programm zusammengekommen.
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Los geht es am Mittwoch, 30. September, um 9 Uhr mit der Präsentation von Aktionsständen am Markttag auf den Kleinen Planken. Thematisch werden dabei die Themen Fahrrad, Klimawandel und Migration miteinander verknüpft. Obwohl das Thema "Flucht" in unserer Gesellschaft allgegenwärtig sei, bestünden bei vielen Menschen enorme Wissenslücken, die es zu schließen gelte, so die Veranstalter. Abends, um 19 Uhr, wird in der evangelischen Stadtkirche die Ausstellung "Typisch Zigeuner – Mythos und Wirklichkeit" eröffnet. Vor allem gegenüber Sinti und Roma bestünden noch immer große Vorbehalte. Die Ausstellung biete den Besuchern die Chance, sich ein differenzierteres Bild zu verschaffen, erklärt Briamonte-Geiser.
Am Freitag, 2. Oktober, beginnt um 18 Uhr im Josefhaus der VHS-Vortrag "Allahu Akbar. Eine multimediale Annäherung an einen zentralen islamischen Begriff". Am Montag, 5. Oktober, wird um 19.30 Uhr in der Stadtkirche der Film "Django – Ein Leben für die Musik" gezeigt. Und am Donnerstag, 8. Oktober, startet in der VHS der Kurs "Sich malend begegnen – Kreativität kennt keine Grenzen". Die Teilnehmerzahl für den dreiteiligen Kurs ist auf sechs bis acht Personen beschränkt. Die Kursteilnehmer müssen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 45 Euro entrichten und sich vorher bei der VHS anmelden.
Doch auch die Kleinen kommen bei der "Interkulturellen Woche" nicht zu kurz. Am Samstag, 10. Oktober, bieten die Organisatoren ein Figurentheater für Kinder zwischen drei und acht Jahren an. Die Aufführungen finden jeweils um 14 und 15 Uhr in Schwetzingen statt. Der genaue Ort steht allerdings noch nicht fest. Zuschauer können sich per E-Mail unter der Adresse ehrenamt@drk-mannheim. de anmelden.
Ein ganz besonderer Abend erwartet die Besucher am Samstag, 10. Oktober, um 19 Uhr im Lutherhaus. Musiker der Orientalischen Musikakademie Mannheim geben dort ein Konzert. Den Abschluss der "Interkulturellen Woche" markiert ein ökumenisches Gebet am Sonntag, 11. Oktober, um 10 Uhr auf den Kleinen Planken.
Info: Mehr Infos zur "Interkulturellen Woche" gibt es im Internet unter www.ekischwetzingen.de/IKW



