Hockenheim

Ergebnisse zum "Bürgerdialog sozialer Wohnraum" einsehbar

"Wer sich nicht beteiligt, braucht sich am Ende auch nicht zu beklagen" - OB Gummer hofft auf Bürgerengagement

31.08.2017 UPDATE: 01.09.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Oberbürgermeister Dieter Gummer (links) und Christian Stalf, verantwortlich für den Bürgerdialog, präsentierten die Ergebnisse aus der Versammlung im Juni. Foto: Lenhardt

Hockenheim. (hab) Rund 300 Hockenheimer waren im Juni in ihre Stadthalle gekommen, um beim "Bürgerdialog sozialer Wohnraum" dabei zu sein. Dort wurden neun Standorte in Hockenheim vorgestellt, die für eine Wohnbebauung in Frage kommen könnten. Die Bürger konnten sich dazu äußern und ihre Prioritäten nennen. Die Präsentationen und Dokumentationen des Abends sind mittlerweile im Internet einsehbar (siehe Info weiter unten im Text).

Ab dem 15. September wird es eine Online-Befragung der Bürger geben. Dort kann sich jeder anonym mit seiner Meinung bis zum 30. September einbringen. In der Befragung werden die Teilnehmer nicht aufgefordert, durch Anklicken von Kästchen ihre Zustimmung oder Ablehnung zu dokumentieren, sondern jeder soll in einer offenen Umfrage seine Meinung schriftlich äußern können. "Das erschwert zwar die Auswertung durch die IFOK, hat aber eine größere Offenheit zur Folge, weil wir nichts vorgeben", so Oberbürgermeister Dieter Gummer.

Vorgegeben werden nur Kriterien, die über einen Standort mitentscheiden. Die Teilnehmer können auch zusätzliche neue Kriterien für eine Bebauung benennen. Nach Ende der Online-Befragung werden die eingegangenen Meinungen bis zum 11. Oktober von IFOK-Mitarbeitern ausgewertet und schließlich in einem zweiten Bürgerdialog am 11. Oktober um 19 Uhr in der Stadthalle den Bürgern vorgestellt. Die Bürger können dann mit dem Oberbürgermeister, Vertretern der Stadtverwaltung und Vereinsvertretern über die Ergebnisse diskutieren.

Es geht bei der Findung von geeigneten Flächen für Wohnbebauungen um drei Gruppen von Menschen. Hockenheim ist verpflichtet, obdachlosen Bürgern ein Dach über dem Kopf anzubieten. 123 Obdachlose gebe es aktuell in Hockenheim. Derzeit leben 25 von ihnen im Hofweg 15 unter schwierigsten Bedingungen. Der Hofweg soll deswegen sobald wie möglich aufgelöst werden. Hockenheim muss außerdem ein bestimmtes Kontingent von Flüchtlingen unterbringen, die nach spätestens zwei Jahren aus der vorläufigen Unterbringung durch den Rhein-Neckar-Kreis in die sogenannte Anschlussunterbringung der Stadt wechseln. "Gegenwärtig haben wir da einen Wohnraumbedarf für 51 weitere Personen, über den wir gegenwärtig nicht verfügen", so Gummer.

Man sei in Verhandlungen mit Eigentümern, aber die Stadt werde nicht die Mietpreise in Hockenheim nach oben treiben, indem man mehr als die ortsübliche Vergleichsmiete zahlt. Diese gilt als Obergrenze für die Anmietung von Wohnraum, auch wenn der Rhein-Neckar-Kreis mehr bezahlt. Die Differenz, so betont Gummer, müsste das Land Baden-Württemberg übernehmen. Die dritte Gruppe von Menschen, für die bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden müsse, seien finanzschwache Mitbürger, die günstigen Wohnraum suchen.

In einem intensiven Dialog mit allen Beteiligten, vor allem den Hockenheimer Bürgern, versucht die Stadt inzwischen seit langem Standorte für Sozialen Wohnraum zu finden. "Alle Bürger können sich daran beteiligen. Wir hoffen auf ein starkes Bürgerengagement. Jeder kann sich einbringen. Wer sich aber nicht beteiligt, braucht sich am Ende auch nicht zu beklagen", so Gummer.

Info: Die Präsentationen und Dokumentationen des Abends sind unter www.hockenheim.de/main/bauen_ wohnen/sozialer_wohnraum einsehbar. Ab dem 15. September wird sich dort ein Link befinden, der zur Online-Umfrage führt.

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