Großsachsen

Dieses Kunstwerk bringt 325 km/h auf die Piste

Der Hirschberger Künstler Carsten Kruse verzierte Lamborghini Gallardo mit Pop-Art und erfüllt sich damit einen Jugendtraum.

05.10.2017 UPDATE: 06.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Mit moderner, hochkomplexer Folientechnologie ist das von Carsten Kruse entworfene knallbunte Farbdesign auf dem Lamborghini Gallardo umgesetzt worden. Das Kunstwerk des Hirschbergers kann aktuell allerdings nur auf Bayerns Straßen bewundert werden. Fotos: privat

Von Annette Steininger

Hirschberg-Großsachsen. Seine knallbunte Kunst ist in der Region vielen Menschen ein Begriff: Der Hirschberger Carsten Kruse hat schon den Rutschenturm des Weinheimer Freizeitbades "Miramar", Straßenbahnen und anderen Objekte im öffentlichen Raum verschönert. Nun hat er sein "schnellstes Kunstwerk" erschaffen: Ein Lamborghini Gallardo LP 560-4 erstrahlt in Orange, Gelb, Weiß, Rot und Schwarz.

"Damit habe ich mir einen Jugendtraum erfüllt", freut sich der 48-Jährige. Eigentlich habe er gar kein Faible für schnelle Autos, verrät er. "Aber ich fand schon immer, dass der Lamborghini mit seinem völlig außergewöhnlichen Design durch die Einfarbigkeit noch nicht perfektioniert ist." Da traf es sich gut, dass ein Geschäftspartner und Sammler seiner Kunstwerke einen solchen Boliden besitzt. Und der wusste von Kruses Jugendtraum. So kam eins zum anderen. Mit dem Eigentümer war er sich nach ein paar Entwürfen schnell einig: "Das Auto hat eine aggressive Optik und muss daher krass aussehen", findet Kruse.

Seine künstlerische Leistung ist mit moderner, hochkomplexer Folientechnologie umgesetzt worden. In Landau an der Isar hat ein Team von Spezialisten bei "Rebl-Beschriftungen" seine Ideen auf den Art-Lamborghini übertragen. Bevor diese jedoch in einem aufwendigen Verfahren auf den Sportwagen foliert wurden, hat Kruse Konzepte an einem dreidimensionalen Lamborghini-Modell erarbeitet, um sie mit der Form des Autos in Einklang zu bringen.

Eine Technik, die der Fassadenkünstler auch bei der Entwicklung der Entwürfe für seine sogenannten "Bunten Häuser" einsetzt. Dabei wird das jeweilige Modell in einer über lange Zeiträume stark verfeinerten Technik mal kalkuliert, mal völlig von jeder Komposition losgelöst mit Farbe bespritzt, bekleckst, beschossen und beworfen. "So entstehen ausdrucksstarke Motive, die den individuellen Charakter des jeweiligen Kunstwerks garantieren", erläutert der Künstler seine Technik. Sehr schön könne man das Ergebnis eines solchen Prozesses beispielsweise an dem skandalumwitterten "Bunten Haus" in Regensburg in der Drehergasse sehen.

Mit hoher Energie auf das Fahrzeug geschleudert, verleihen derartige Kleckse auch dem 325 Stundenkilometer schnellen Sportwagen eine kraftvolle, fast schon explosive Ästhetik. "Die Fahreigenschaften werden durch die Beklebung mit spezieller Folie genauso wenig beeinträchtigt wie der Lack", sagt Kruse stolz. Wer nun aber hofft, vielleicht in der Region einen Blick auf dieses außergewöhnliche Pop-Art-Fahrzeug werfen zu können, den muss Kruse aber enttäuschen. Aktuell ist der schicke Flitzer nur auf Bayerns Straßen zu bewundern - oder bei dortigen Ausstellungen.

Wie viel es kostet, sich seinen Lamborghini von ihm verschönern zu lassen, will Kruse nicht verraten: "Es steht in Relation zum Fahrzeug."

Und es soll nicht bei einem bleiben: Der Künstler und Franz Rebl, Geschäftsführer von "Rebl-Beschriftungen" sprechen bereits von weiteren sogenannten "Art Cars". Laut Kruse soll unter dem Motto "Carsten Kruse Art Cars by Franz Rebl" eine ganze Reihe von diesen rasanten Kunstwerken entstehen. Die Idee an sich ist nicht ganz neu: Es gibt bereits eine Reihe berühmter "Art Cars".

Kruse selbst arbeitet schon wieder an neuen Projekten. "Mein größter Traum wäre ein Flugzeug", erzählt er. Vielleicht prägt er irgendwann die "Aeroplane Art".

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