Gewaltexzess in Mannheim

Zeugen geben den Ordnungshütern Recht

Polizei widerspricht Behauptung, wonach Aggression von Beamten ausgegangen sei

19.12.2017 UPDATE: 20.12.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 17 Sekunden

Der Eingang der Planken in P 7 und O 7 gegenüber des Wasserturms. Archivfoto: Gerold

Von Alexander Albrecht

Mannheim Die Mannheimer Polizei wehrt sich gegen Vorwürfe, wonach zwei Streifenbeamte vor wenigen Tagen in den Planken eine heftige Auseinandersetzung mit einer Gruppe Jugendlicher provoziert hätten. Der Vater eines jungen Mannes hatte gegenüber verschiedenen Medien behauptet, dass die Aggression von den Ordnungshütern ausgegangen sei. Sie hätten grundlos auf die Clique eingeschlagen. Zudem kündigte der Mann rechtliche Schritte gegen die Beamten an.

"Es liegen uns bislang keinerlei Erkenntnisse dafür vor, dass die in der Presse geschilderten Behauptungen des Vaters zutreffend sind", sagte Polizeisprecher David Faulhaber auf RNZ-Anfrage. Auch sprächen die bisherigen Zeugenaussagen gegen die Angaben. "Im Gegenteil: Sie stützen die polizeiliche Darstellung", so Faulhaber weiter. Danach waren es die Jugendlichen, die aggressiv geworden seien. Die Beamten hätten sich mit Schlagstock und Pfefferspray gewehrt.

Den weiteren Polizeiangaben zufolge waren bei dem Einsatz am Donnerstag am Ende 18 Streifenwagen vor Ort. Die Beamten nahmen sechs Jugendliche fest. Fünf Polizisten wurden durch Schläge und Tritte verletzt - einer davon so schwer, "dass er seinen Dienst nicht fortsetzen konnte", wie es im Pressebericht heißt. Das Haus des Jugendrechts, das diese Attacke jetzt bearbeitet, ermittelt gegen die sechs Tatverdächtigen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstands gegen Polizeibeamte, Bedrohung und Beleidigung.

"Sollte es zu Verfehlungen unsererseits gekommen sein, werden wir diesen auch in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft natürlich nachgehen", sagte Faulhaber. Dafür gebe es aber aktuell keine Hinweise. Bisher sei auch noch keine Anzeige des nicht weiter benannten Familienvaters eingegangen. Ebenso liege dem Präsidium kein Videomaterial vor, von dem der Mann gegenüber den Medien gesprochen hatte. Faulhaber betonte, die Polizei sei in der Weihnachtsmarktzeit präsent, um für Sicherheit zu sorgen. "Dafür bekommen wir sehr viel Zuspruch seitens der Bevölkerung." Auch das Präsidium habe großes Vertrauen in die eingesetzten Beamten.

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Ein Teil der Jugendlichen soll aus dem Umfeld der OEG-Schläger stammen, die sich derzeit vor dem Landgericht Mannheim verantworten müssen. Die Angeklagten sollen einen jungen Mann, der in der Straßenbahn einer angepöbelten Frau zu Hilfe gekommen war, krankenhausreif geprügelt haben.

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