Buga-Chef nur bei Dauerthema Awo-Ballett gereizt
Es gab 130.000 Gäste in den ersten zwölf Tagen. Kein Wort mehr zum Awo-Ballett.

Von Alexander Albrecht
Mannheim. Es läuft bei der Bundesgartenschau, die Zahlen sind gut – nur beim Dauerthema Awo-Ballett reagierte Geschäftsführer Michael Schnellbach am Donnerstag gereizt.
> Besucher strömen: In den ersten zwölf Tagen haben die Organisatoren 130.000 Gäste gezählt. Alleine am vergangenen Samstag und Sonntag besuchten jeweils über 20.000 Menschen die beiden Veranstaltungsgelände Luisen- und Spinelli-Park. "Mehr als zufrieden" ist Schnellbach auch mit dem Kartenverkauf. Bislang sind 72.500 Dauer-, 165.000 Tages- und 26.000 Zweitagestickets abgesetzt worden. Täglich kommen vier bis 16 Reisebusse an. Die Gäste nutzten jeweils zur Hälfte die Ein- und Zugänge im Luisen- und Spinelli-Park, was die Besucherströme entzerrt.
Zur Mittagszeit müssten sie manchmal allerdings zehn bis zwölf Minuten an der Seilbahnstation anstehen. Die Veranstaltungen für Gruppen und Schulklassen im Rahmen des Buga-Campus sind weitestgehend ausgebucht. "Mal sehen, ob wir da noch nachlegen können", sagte der Geschäftsführer. Die vielen Angebote – auch für Erwachsene – des "Open-Campus" können dagegen spontan genutzt werden.
> Was noch zu tun ist: Schnellbach nennt als "Hausaufgabe" die Beschilderung, nachgebessert werde auch bei den barrierefreien Zugängen zu den Toiletten. Die großen Buchstaben "Mannem" und "The Länd" vor dem Spinelli-Haupteingang sind mit einer Kordel abgesperrt und mit einem Hinweisschild versehen. Es gab einige Besucher, welche die Buchstaben zum Klettern animierten. "Dafür sind sie jedoch nicht gemacht", so Geschäftsführer Schnellbach. Man wolle verhindern, dass sich jemand verletzt, die Buchstaben abbrechen oder die Schriftzüge beschädigt werden.
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> Die Unterwasserwelt: Die letzte große, noch unfertige Attraktion soll Ende Mai öffnen, an diesem Zeitplan hält Schnellbach fest. Techniker arbeiteten in der Neuen Mitte des Luisenparks unter Hochdruck an den Kulissen. Anschließend kommt die wohl größte Herausforderung: 18 Becken müssen mit unterschiedlichen Temperaturen beheizt werden, außerdem variiert der Salzgehalt in den Aquarien.
> Gärten und Blumen: "Das Wetter spielt uns voll in die Karten", freute sich Lydia Frotscher, die Leiterin der gärtnerischen Ausstellungen. "Es ist zwar zu lange kalt gewesen, doch dann hat es viel geregnet", sagte sie. Wiesen und Blumenbeete hätten genügend Wasser bekommen. Im Luisenpark steht die Blüte der Pfingstrosen und Kamelien kurz bevor.
> Das Awo-Ballett: "Wir reagieren auf keine Anfragen", sagte Pressesprecherin Corinna Brod, und auch die Rheinauer Seniorentanzgruppe werde sich bis zu ihrem ersten von sechs Auftritten auf der Haupttribüne am 24. Mai nicht mehr äußern. Nach wie vor gingen sehr viele E-Mails rund um das Thema kulturelle Aneignung ein, nicht selten mit Beschimpfungen.
Schnellbach betonte sichtlich aufgebracht, man wolle die Mitarbeitenden vor weiteren Anfeindungen schützen. Bei einer Aufführung des Awo-Balletts gebe es eine anschließende Diskussionsrunde.
Gefragt nach den Teilnehmern auf dem Podium, schwiegen sich Schnellbach und Brod aus. Der Geschäftsführer berief sich unter anderem auf den dritten Punkt des "Leitbilds 2030 Mannheim" der Stadt. Darin heißt es an einer Stelle: Kein Mensch darf aufgrund der sozialen oder ethnischen Herkunft [...], der Religion oder Weltanschauung herabgewürdigt oder diskriminiert werden.