Das Herz der Buga
Zehn überdachte Ausstellungsräume plus Freiflächen bieten eine außergewöhnliche Mischung an Gestaltung und Angeboten.

Von Annette Steininger
Mannheim. Die sogenannte U-Halle, die tatsächlich eine U-Form hat, war einst Lagerstätte der US-Armee und ist nun das Herzstück der Buga auf dem Spinelli-Gelände. Außenwände des Gebäudes mit seinen gut 22.000 Quadratmetern wurden teils aufgebrochen und lassen im Wechsel mit geschlossenen Arealen und ansprechenden Außenflächen den Blick frei auf eine außergewöhnliche Mischung an Gestaltung und Angeboten.
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"Es gibt diverse Beiträge – innen wie außen", schwärmt die Ausstellungsbevollmächtigte der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft in Mannheim, Lydia Frotscher. Sie und Rebecca Grunert von der Buga-Ausstellungsabteilung stellen die Highlights der zehn überdachten Räume plus Freiflächen vor. Auf der südlichen und nördlichen Seite der U-Halle gibt es jeweils Hallen mit Blumenausstellungen. "Sie finden im Wechsel statt, überschneiden sich aber mitunter", erklärt Frotscher. Insgesamt 19 sind es an der Zahl. Zur Eröffnung lockt eine Rhododendren-Schau.
Überhaupt die Floristik: "Wir erzählen Geschichten durch die Blume", fasst es die Ausstellungsbevollmächtigte zusammen. Da gibt es die Schau "Uffbasse", in der Mannheim im Fokus steht. Oder auch eine 1990er-Jahre-Schau. Wie sich das mit Blumen erzählen lässt? "Ich möchte noch nicht zu viel verraten", meint Frotscher schmunzelnd.
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Wohl aber kann sie über den Panzerwald sprechen, so bezeichnet man den Käfertaler Wald und die Viernheimer Heide im Volksmund. Der wird doch glatt als kleiner Wald nachgebaut und Fundstücke aufweisen, mal einen Stiefel, mal einen alten Helm. An das Leben der Amerikaner soll aber auch eine lange Tafel erinnern, auf der sich beispielsweise Kaugummi oder Strumpfhosen befinden, stets in Verbindung mit Pflanzen.
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg präsentieren sich und stellen in ihrem Beitrag die Geschichte von 1907 bis heute dar. Immer verbunden mit der Halle, aus der entnommene Steine wieder verwendet und bepflanzt werden, wie Grunert berichtet. Getreu dem Nachhaltigkeitsgedanken der Buga.
Original-Skulpturen vom Marktplatzdenkmal oder dem Wasserturm werden im Lapidarium in Szene gesetzt – umrahmt von alten Lampen, die sich einst in der Jugendstilanlage befanden. Und das Ganze wird natürlich von einer Bepflanzung begleitet: "In Bodenöffnungen wurden beispielsweise Stauden gesetzt", erzählt die Ausstellungsbevollmächtigte. Kletterpflanzen durften sich schon lange Zeit vor der Buga-Eröffnung hier den Weg bahnen. "Die Natur holt sich das Gebäude zurück", soll damit gezeigt werden. Einiges lässt sich auch über Vertikalgärten lernen, sprich: wie Gebäude begrünt werden und damit für besseres Klima sorgen können.
Die Reiss-Engelhorn-Museen machen mit einer Ausstellung Klimawandel erlebbar und haben ein großes Mammut am Eingang platziert. Auch lohnt ein Blick in den "Mushroom". Hier ist unter anderem der Verband Deutscher Champignon-Züchter vertreten; man kann auf Peter Marseille aus Leichlingen treffen, ein Buga-Urgestein, wie Grunert sagt. Der "Pilze-Peter" beliefert Sterneköche.
Und dann lockt noch der draußen stehende, aber überdachte "Tisch der Nationen". 193 Stühle stehen dort, jeder für ein Land der UN. Kreiert haben sie die Mitglieder des Bundes der Deutschen Kunsthandwerker. Schön gestaltet präsentiert sich nicht zuletzt der Innenhof mit einem mittelgroßen Wasserbecken und einer Gleisbühne. Letztere heißt so, weil sie auf übrig gebliebenen Schienen steht. Dort finden kleinere Konzerte, Vorträge und Lesungen statt.