Plus Buga-Friedensprojekt Mannheim

"Tisch der Nationen" ist ein Besuchermagnet

Jede Nation hat eigens gestalteten Stuhl: Der Bund der Kunsthandwerker stellte das Projekt vor.

27.07.2023 UPDATE: 27.07.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
Mittlerweile ist der „Tisch der Nationen“ mit seinen außergewöhnlichen Sitzgelegenheiten zum beliebten Pausenareal der Bundesgartenschau geworden. Foto: Gerold

Mannheim. (hewa) "Es ist ein toller und bei den Buga-Besuchern sehr beliebter Platz. Ein Platz zum Picknicken, Pause machen, zum Reden und mit einem schönen Blick übers Gelände", so beschreibt Miriam von Hazebrouck den "Tisch der Nationen" direkt hinter der U-Halle. Die 60 Meter lange Tafel mit ihren 193 Stühlen hat sich zum Besuchermagnet entwickelt und sorgt für Gesprächsstoff.

Es handelt sich um ein Friedensprojekt, das der Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg (BdK) nach einer Idee der Buga-Gesellschaft umgesetzt hat, und an dem sich über 500 Menschen in mehr als 2700 Stunden ehrenamtlich engagierten.

Hauptsächlich professionelle Kunsthandwerker und Künstler aus ganz Deutschland, aber auch Studierende sowie Schulklassen gestalteten die Länderstühle nach eigenem Dafürhalten. "Die Buga-Verantwortlichen hatten den Gedanken, dass an einem langen Tisch alle 193 in den Vereinten Nationen zusammengeschlossenen Staaten zusammenkommen sollten, um damit ein Zeichen für den Frieden auf der Welt zu setzen. Ich fand die Idee gut und habe mich spontan bereit erklärt, die Stühle zu organisieren", erzählt die beim BdK für die Projektkoordination verantwortliche Textilgestalterin Marianne Wurst.

Den Gestaltern wurde ein Land zugelost, mit dessen Kultur und Bevölkerung sie sich intensiv beschäftigten. Daraus entstanden freie künstlerische Entwürfe, die von ihren Urhebern auch selbst umgesetzt wurden. Es sind große und kleine Stühle, solche mit und ohne Armlehne, einige bestehen aus Holz, andere aus Kunststoff oder Metall.

Bei manchen handelt es sich um selbst gebaute Unikate, andere wurden farblich oder mit Applikationen umgestaltet. Im Ergebnis ist kein Stuhl wie der andere. Einheit in Vielfalt lautet das Motto. Die lange Tafel steht für Austausch und Begegnung mit der Perspektive auf eine friedliche Zukunft, in der alle an einem Tisch sitzen.

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Die bunten Länderstühle gruppieren sich um einen Tisch, der in der Arbeitstherapie der Forensischen Klinik Zwiefalten des ZfP Südwürttemberg gebaut wurde. Er besteht aus Douglasienholz und wurde unter Anleitung von Arbeitstherapeut Stefan Brotzeit von den Patienten des Maßregelvollzugs für suchtkranke Straftäter gefertigt, die auch beim Aufbau des Tischs dabei waren.

An der Gestaltung der Länderstühle waren auch zwei Klassen der Michel-Buck-Schule in Ehingen beteiligt. Vertreter der 4b stellten ihre Kunstobjekte vor, die den Südsudan, Aserbaidschan und den afrikanischen Inselstaat São Tomé und Príncipe repräsentieren. Die Schüler beschrieben, wie sie sich dem jeweiligen Land näherten, um etwas über den Alltag der Menschen dort sowie die politischen und klimatischen Gegebenheiten zu erfahren.

Es ging um Bodenschätze wie Erdöl und die Frage, was alles daraus hergestellt wird. Es ging um Themen wie Erderwärmung ebenso wie um Hunger und Armut als Folge kriegerischer Auseinandersetzungen.

"Weil viele Bauern im Südsudan in den Krieg ziehen mussten, konnten sie ihre Felder nicht bestellen", so ein Schüler. Stühle und Tisch, der in kürzere Elemente aufgeteilt werden kann, soll nach der Buga versteigert werden. Der Verkaufserlös geht als Spende an die "Förderung Junges Kunsthandwerk" des BdK.

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