Wenn die Nachbarn wegen Lärm keine Ruhe geben
Messungen bestätigen: Grenzwerte können nicht eingehalten werden - Jahrelanger Streit

Den Gästen viel geboten wird auch in Abtsteinach. Foto: Reinhardt
Abtsteinach. (rnz/mare) Die Nachbarn haben wegen des Lärms einfach keine Ruhe gegeben - und nun sieht es so aus, als dass sie sich im Ringen um die Alla Hopp-Anlage in Unter-Abtsteinach durchgesetzt haben. Denn die Freizeitanlage steht vor dem Aus, wie die Gemeinde in einer Stellungnahme mitteilt.
Rückblick: Im September 2015 war das rund 14.300 Quadratmeter große Areal eröffnet worden. Doch von Beginn an gab es Widerstand. Direkte Nachbarn monierten zunächst das wilde Parken rund um die Anlage. Die Gemeinde reagierte, legte einen Parkplatz rund 200 Meter von der Anlage entfernt an.
Doch aus dem Parkproblem wurde bald ein Lärmproblem. Auch hier wurde die Gemeinde tätig, pflanzte Büsche und Bäume. Nicht genug für die Nachbarn, die sogar den Klageweg gingen und gegen die Baugenehmigung im letzten Jahr Widerspruch einlegten. Dieser wurde vom Verwaltungsgericht Darmstadt zwar abgelehnt. Aber Gemeinde und Anwohner einigten sich auf einen Vergleich: Ein Sicherheitsdienst sollte kontrollieren, ob die Ruhezeiten - diese gelten werktags von 22 bis 8 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 15 Uhr - eingehalten werden. Zudem sollten regelmäßig Lärmmessungen durchgeführt werden.
Und diese Messungen brachten nun das für Freunde der Alla Hopp-Anlage niederschmetternde Ergebnis: Die vorgeschriebenen Grenzwerte von 55 Dezibel außerhalb der Ruhezeiten und 50 Dezibel innerhalb der Ruhezeiten - dies gilt für Anlagen, die mitten in einem Ort liegen - können nicht eingehalten werden.
Die Gemeinde muss also einmal mehr reagieren - und zwar rigoros. Ab Freitag, 21. Dezember, wird die Anlage bis zum 1. Januar komplett gesperrt. Ab Januar wird das Areal auch sonntags und an Feiertagen gesperrt.
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Wie es darüber hinaus mit der Alla Hopp-Anlage weitergeht, ist nun mehr denn je offen. "Wir halten Sie über das weitere Verfahren auf dem Laufenden", schließt die Pressemitteilung. Ruhe gibt es jetzt zumindest über die Feiertage.



