Mannheim will Alkohol- und Drogenabhängige von der Straße holen
Ein Treffpunkt mit Beratungsmöglichkeit soll bei der Umsetzung helfen

Symbolfoto: Florian Gaertner/dpa
Mannheim (dpa/lsw) - Die Stadtverwaltung von Mannheim will Trinker und Drogenabhängige von der Straße holen und arbeitet dafür an einem Treffpunkt mit Beratungsmöglichkeit. "Mit einem solchen Angebot sollen die Betreffenden langfristig aus der isolierenden Wirkung von Konsum und Beschaffung - auch aus dem öffentlichen Raum - herauskommen", sagte Gesundheitsbürgermeisterin Ulrike Freundlieb (SPD). Im vergangenen Sommer hatten Medien der nordbadischen Stadt etwa 75 Menschen gezählt, an die sich das Angebot richten könnte.
Besonders auffällig ist den Behörden zufolge die Mischung von Alkohol- und Drogenabhängigen in der Mannheimer Innenstadt. Geplant sei daher in dem künftigen Treffpunkt ein kontinuierlicher Kontakt sowie Angebote wie Mahlzeiten, ärztliche Sprechstunden oder Rechtsberatung, meinte Freundlieb. Sie sprach von einem "alkoholakzeptierenden Aufenthalts- und Beratungsangebot". Derzeit laufe die Standortsuche.
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Nach der grundsätzlichen Zustimmung des Gemeinderats für einen solchen Treffpunkt hatte sich Mannheim etwa das "Café Berta" (Beratung und Aufenthalt) in Dortmund angeschaut. Bekannt ist auch das Kontaktcafé der Drogenhilfe in Bochum. "Die Erfahrungen sind sehr positiv. Die Einrichtungen tragen zu einer deutlichen Entspannung in den betroffenen Quartieren bei", sagte Freundlieb. "Sie zeigen den Betroffenen eine Perspektive auf - sowohl in der Bearbeitung ihrer Suchterkrankung, als auch in der Lebensbewältigung."



