Wenn die Retter mit der Drohne kommen
Es wird von einem dreiköpfigen Team gesteuert - Livebilder laufen in Einsatzwagen zusammen

Der Octocopter soll bei Großveranstaltungen, in der Nähe von Gefahrenstoffen oder in ausgebrannten Gebäuden zum Einsatz kommen. Foto: Scholz
Speyer. (lrs) Beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Rheinland-Pfalz soll künftig eine Drohne zur Aufklärung und Rettung beitragen. "Drohnen geben die Möglichkeit, sich relativ schnell einen Überblick über eine Lage zu verschaffen", sagte Stefan Schaaf, ASB-Landesbeauftragter für Funk im Katastrophenschutz in Speyer.
In Zukunft soll die High-Tech-Drohne bei Großveranstaltungen, in der Nähe von Gefahrenstoffen oder in ausgebrannten Gebäuden eingesetzt werden. Der Octopcopter, eine Flugdrohne mit acht Rotoren, wird von einem ehrenamtlichen Team dirigiert. Dieses besteht aus einem Piloten, der die Drohne steuert, einem Kameraoperator und einem dritten Teammitglied, bei dem alle Live-Bilder im Einsatzwagen zusammenlaufen.
Mit Hobby-Drohnen sei das Gerät nicht vergleichbar, es habe 30.000 Euro gekostet. Auch andere Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Rheinland-Pfalz und Freiwillige Feuerwehren setzen schon vereinzelt Drohnen zur Rettung ein. "Wir befürworten den Ausbau, brauchen aber ein abgestimmtes Konzept mit den Kommunen", sagte eine Sprecherin des DRK-Landesverbands.
Das Technische Hilfswerk (THW) setzt noch keine eigenen Multicopter ein. "Wir sind aber an der Entwicklung einer eigenen Drohne dran", sagte Steffen Lensing, Einsatzkoordinator des Landesverbands. Einen Vorteil gegenüber Einsatzkräften am Boden habe der Octocopter zum Beispiel bei der Personensuche, erklärte Schaaf.
"Einen Wald zu Fuß zu durchkämmen, ist nie genau. Der Octocopter ermöglicht eine Eins-zu-Eins-Überwachung aus der Luft." Die Drohne könne zum Beispiel eine mit GPS-Halsbändern ausgestattete Hundestaffel automatisch verfolgen. Häufiger werde die Drohne allerdings im Katastrophenschutz bei Großveranstaltungen eingesetzt.



