Astoc gegen Höger - Jetzt geht es ins Detail
Wer hat die besten Ideen für den Campus im Neuenheimer Feld?

Der Neckarbogen mit dem Neuenheimer Feld. Foto: Eisnecker
Heidelberg. (hob) Der Masterplanprozess für das Neuenheimer Feld ist in die nächste Phase eingetreten. Die zwei Planungsbüros Astoc und Kerstin Höger erarbeiten ab diesem Frühjahr je einen Entwurf im konkurrierenden Verfahren. Das bedeutet: Beide konkretisieren unabhängig voneinander und im vertraulichen Rahmen ihre Ideen für die Entwicklung des Gebiets im Neckarbogen.
"Die jetzige Phase ist ein Wettbewerb der Ideen", sagt Baubürgermeister Jürgen Odszuck. Am Ende soll der Gemeinderat entscheiden, welcher Entwurf zu einem Masterplan weiterentwickelt wird. Damit das gelingen kann, müssten die Entwürfe genau berechnet werden und umsetzbar sein. "Wir benötigen eine Detailtiefe, sodass sich künftige Bauvorhaben an den Entwürfen ausrichten können. Je konkreter, desto besser", so Odszuck.
Derzeit laufen die Vorbereitungen: Die Büros haben Gelegenheit, nochmals Rückfragen zu verschiedenen Themen zu stellen, beispielsweise an die Nutzerinnen und Nutzer des Campus. Zudem werden noch weitere gutachterliche Grundlagen erarbeitet und den Büros zur Verfügung gestellt – zur technischen Infrastruktur und Logistik, zu Umweltbelangen und zum Verkehr. Die externen Verkehrsgutachter berechnen aktuell die unterschiedlichen Mobilitätsvarianten, die nach der Gemeinderatsentscheidung vom Sommer noch im Rennen sind, damit die Büros am Ende belastbare und vergleichbare Lösungen für den Verkehr vorlegen können.
Während der eigentlichen Ausarbeitung der Entwürfe sind weitere Rückfragen oder Kontakte mit den Akteurinnen und Akteuren des Masterplanverfahrens nicht gestattet. Wenn die Entwürfe fertig sind, werden sie voraussichtlich im Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben einer öffentlichen Veranstaltung und einer Forumssitzung mit Expertinnen und Experten sowie lokalen Fachvertretern ist aktuell eine Online-Beteiligung vorgesehen. Hier sollen alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit erhalten, ihre stadtteil- und themenbezogenen Anregungen und Hinweise in den Masterplanprozess einfließen zu lassen. Die konkrete Ausgestaltung der Beteiligungsangebote soll im Frühjahr mit dem Koordinationsbeirat abgestimmt werden.
Ende Juli hatte der Gemeinderat entschieden, dass sowohl Astoc als auch Kerstin Höger ihre Entwürfe für den Masterplan Neuenheimer Feld weiter vertiefen sollen. Die drei Projektträger Stadt, Land und Universität hatten sich im Vorfeld hingegen nur für Astoc ausgesprochen. Einer der großen Streitpunkte ist die Bebauung des Gewanns Hühnerstein. Astoc möchte das Gebiet, das im Handschuhsheimer Feld liegt, bebauen, während Höger es nach Möglichkeiten schonen will.