Nutzer sollen mit entscheiden
Rückmeldungen fließen in die Sanierungspläne ein - Es geht um die Detailplanung

Heidelberg. (rnz) Der nächste Schritt zur Stadthallen-Sanierung wird getan: Die städtische Heidelberg-Marketing GmbH als Betreiberin tauscht sich derzeit mit den bisherigen Nutzern über die Pläne zur Modernisierung des Veranstaltungshauses aus. "Die Stadthalle soll so saniert werden, dass alle bisherigen Nutzer die ,gute Stube Heidelbergs‘ auch in Zukunft in gewohnter Weise nutzen können. Daher stehen wir mit den bisherigen Veranstaltern intensiv im Austausch. Die Rückmeldungen fließen in die Konkretisierung der Sanierungspläne ein, an der wir derzeit arbeiten", sagt Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg-Marketing.
Dabei geht es um die Anforderungen an die Detailplanung von Bestuhlung, Bühnenkonstellationen und Akustik. Zudem erörtert Heidelberg-Marketing mit den Vereinen und Veranstaltern Möglichkeiten für alternative Veranstaltungsorte während der Umbauzeit der Stadthalle. Um die Planungen mit den Nutzern abzustimmen, wurde eine Expertenrunde ins Leben gerufen. Dieser gehören unterschiedlichste Veranstalter an, die die Stadthalle seit Jahren bespielen, darunter Vertreter des Philharmonischen Orchesters, des Musikfestivals "Heidelberger Frühling", des Karlstorbahnhofs, des Festivals "Enjoy Jazz", des Hauses der Jugend, der Perkeo-Gesellschaft und des Klangforums sowie mehrere Bürger.
Die Stadt muss in den kommenden Jahren dringende Sanierungsmaßnahmen vornehmen. Die eingeplanten Mittel - rund sechs Millionen Euro - reichen jedoch nur für die wichtigsten Einzelmaßnahmen - etwa barrierefreie Zugänge, die Sanierung der Toiletten-Anlagen und die Einrichtung getrennter Umkleidebereiche für die Künstler.
Dank sehr großzügiger Spendenzusagen von Mäzenen kann die Stadt die Stadthalle jedoch ohne eigene Mehrkosten komplett sanieren und zum Konzert- und Kulturhaus weiterentwickeln. Der Gemeinderat hat Anfang Oktober mit großer Mehrheit zugestimmt, entsprechende Pläne weiter zu verfolgen. Grundlage für die künftige Nutzung bildet ein Konzept, das von Heidelberg-Marketing und dem "Heidelberger Frühling" erstellt wurde. Der Impuls für diese umfassende Lösung zum jetzigen Zeitpunkt geht auf eine Initiative von Mäzenen und Sponsoren des "Heidelberger Frühling" zurück. Heidelberger Unternehmer unterstützen die angedachte Sanierung mit Zusagen von über 22 Millionen Euro. Den Löwenanteil davon hat Wolfgang Marguerre, Eigentümer der Medizinfirma "Octapharma", zugesagt.
Die Stadthalle kann damit in Zukunft mehrere Funktionen erfüllen: als Konzerthaus nach international erstklassigen Standards, als Ort für ein breites gesellschaftliches Veranstaltungsangebot - vom Jugendtanztag über gesellschaftliche Bälle, Feste und Empfänge bis hin zu Fastnachtsveranstaltungen - und als Anbieter von Abendveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem neuen Konferenzzentrum, das bis 2021 in der Bahnstadt entstehen soll.