Viele Heidelberger wollen den "Providenz-Park"
Kritik aus der Kommunalpolitik an geplanten Altstadt-Neubauten - Stadt soll helfen

Von der Gartenterrasse des Café Schafheutle blicken die Gäste direkt auf den Baumbestand des einstigen "Providenzgartens". Früher war hinter der Begrenzungsmauer der Kindergarten, der unlängst abgerissen wurde.
Heidelberg. (hob) Die Entscheidung des Stadtkirchenrates, den Garten an der Providenz-Kirche mit einem neuen Gebäude für ein Zentrum der Kirchenmusik und einen modernen Gemeindesaal zu bebauen, stößt in der Kommunalpolitik auf Kritik. Sowohl die CDU Altstadt als auch die beiden Stadträte der "Bunten Linken" meldeten sich nun mit Stellungnahmen zu Wort.
Der CDU-Ortsvereinsvorsitzende Erik Bertram plädiert an den Stadtkirchenrat, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken: "Zahlreiche andere Städte haben tolle Parkanlagen in ihren Zentren errichtet. Dass wir dies in Heidelberg nicht hinbekommen, finde ich schade."
Durch eine Öffnung des ehemaligen kurfürstlichen Herrengartens für die Allgemeinheit würde die Lebensqualität in der Altstadt erheblich vergrößert. Der ehemalige SRH-Vorstandsvorsitzende Klaus Hekking, der für die CDU für den nächsten Gemeinderat kandidiert, sucht nach Mitstreitern, die sich finanziell für den "Providenz-Park" engagieren.
Die "Bunte Linke"-Stadträte Arnulf Weiler-Lorentz und Hilde Stolz stellen einen Antrag im Gemeinderat: Oberbürger Eckart Würzner solle prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, den Providenzgarten durch Kauf, Grundstückstausch oder langfristigen Pachtvertrag zu einem öffentlich nutzbaren Park zu machen.
Bereits im August habe man einen entsprechenden Antrag angekündigt. "Wir haben dies der Evangelischen Kirche frühzeitig mitgeteilt. Deshalb macht uns die Empfehlung des Stadtkirchenrates zum jetzigen Zeitpunkt betroffen", stellt Weiler-Lorentz fest. Die Stadträte hoffen, dass die Stadtsynode nicht entscheidet, bevor der Gemeinderat über das Thema beraten hat.