SPD kritisiert Grüne in Sachen Heidelberger Betriebshof scharf
Weitere Verzögerung bei Standortentscheidung sei unverantwortlich - Situation heute "katastrophal"

Nur wenige hundert Meter Luftlinie trennen die beiden möglichen Standorte für den RNV-Betriebshof: den alten (links vom großen Backsteingebäude des Landfriedkomplexes) und den neuen, die Wiese am Großen Ochsenkopf (Grünfläche am linken Bildrand). Foto: Kay Sommer
Heidelberg. (RNZ) Die SPD-Fraktion will den Neubau des Betriebshofs in Bergheim - ob auf dem Ochsenkopf oder am alten Standort - und dringt auf eine Entscheidung, wie sie jetzt in einer Stellungnahme mitteilt. "Die Arbeitssituation der Beschäftigten im Betriebshof ist katastrophal", heißt es darin. Bereits seit fünf Jahren würden sie auf eine Entscheidung warten. "Damit muss jetzt Schluss sein", fordert die SPD - und kritisiert die Grünen: "Dass die grüne Fraktion die Entscheidung um weitere Jahre verzögern will, ist unverantwortlich", so Fraktionsvorsitzende Anke Schuster. Die Fakten lägen auf dem Tisch: Die Bergheimer Standorte seien bezüglich der Kapazität und Leerkilometer vergleichbar.
"Die Position der Grünen, das Airfield zu favorisieren, bedeutet das Pferd von hinten aufzäumen", meint die SPD. Die grüne Fraktion mache den Bau des Betriebshofs auf dem Airfield abhängig von einer Straßenbahnplanung ins Patrick Henry Village (PHV), für die weder eine valide Planung noch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorliege: "Da gehen wieder Jahre ins Land, um hier Klarheit zu erhalten", so Schuster. Der Neubau in der Bergheimer Straße sei in Bezug auf die Grünflächen die erste Wahl. Das Airfield "als Herzstück des Landwirtschaftsparks" könne für eine Natur- und Freizeitfläche entwickelt werden, die Ochsenkopfwiese bliebe erhalten und Bergheim erhielte auf dem Dach des Betriebshofs eine neue Grünfläche. Unter betriebswirtschaftlicher Sicht seien beide Varianten für die RNV vergleichbar, wenn die Kosten für den "Dachpark" abgezogen werden. "Die muss man aber auch abziehen, da sie nichts mit dem Betrieb zu tun haben, sondern eine rein stadtentwicklungspolitische Maßnahme finanzieren, die über den städtischen Haushalt abgedeckt werden muss", findet Schuster.



