Neue Wohnbörsen-Plattform

In Heidelberg kann man jetzt Wohnungen online "tauschen"

Versteckten Wohnraum finden: Auf der Internet-Plattform der Stadt kann man Wohnungen tauschen, untervermieten oder alternative Wohnprojekte bekannt machen.

06.02.2025 UPDATE: 06.02.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden
Foto: Screenshot

Heidelberg. (hob) In Heidelberg gibt es jetzt eine Wohnbörse – eine digitale Plattform, über die Wohnungen getauscht, Wohnen gegen Hilfe angeboten und auf gemeinschaftliche Wohnprojekte aufmerksam gemacht werden kann. Oberbürgermeister Eckart Würzner setzt zwar "keine riesigen Hoffnungen" in das neue Instrument. Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes in Heidelberg sei es aber einen Versuch wert.

Deutschlandweit stehen laut Statistischem Bundesamt rund zwei Millionen Wohnungen leer. Die Ursachen sind vielfältig. Sie werden beispielsweise nicht vermietet, weil sie saniert werden müssten, aber dafür das Geld fehlt. Oder die Eigentümer scheuen den Aufwand, der mit einer Vermietung verknüpft ist, weil sie nicht auf die Mieteinkünfte angewiesen sind.

Die Zahlen des Zensus 2022 offenbaren es: Auch in Heidelberg stehen 3,4 Prozent der Wohnungen leer. In absoluten Zahlen sind das etwa 2900. Die Quote liegt zwar unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt (4,3 und 4,2 Prozent). "Wir schätzen trotzdem das Potenzial von verstecktem Wohnraum als bedeutend für den Heidelberger Markt ein", erklärt Norbert Großkinsky, Leiter des Teams Strategische Wohnungsentwicklung bei der Stadt Heidelberg. Und genau dieses Potenzial gelte es, mit der Wohnbörse zu heben.

Eine Zielgruppe sind ältere Menschen, die allein in ihrer großen Wohnung leben und denen die Pflege und Instandhaltung der Immobilie zunehmend zu schaffen macht. Über die Wohnbörse können sie versuchen, ihre Wohnung gegen eine kleinere, preisgünstige Wohnung einzutauschen – auf dem freien Markt ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.

Denkbar ist auch eine Untervermietung einer Einliegerwohnung oder eines Zimmers im Gegenzug für Unterstützung im Haushalt. Zugleich können sich gemeinschaftliche Wohnprojekte und potenzielle Nutzer über die Plattform vernetzen.

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Die Wohnbörse soll das Kennenlernen vereinfachen, dient aber auch zum Erfahrungsaustausch und steigert dabei die Sichtbarkeit solcher Wohnprojekte. In Heidelberg gibt es aktuell elf Stück, in denen über 400 Erwachsene und Kinder leben. Ein weiteres Projekt ist in der Umsetzungsphase, zwei weitere sind im Entstehen.

Die Wohnbörse ist zwar schon online, muss aber noch mit konkreten Angeboten gefüllt werden. Die Plattform ist kostenlos nutzbar und folgt nach der Aussage der Stadt den aktuellen Datenschutzbestimmungen.

Info: www.heidelberg.de/wohnboerse

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