Die Ampeln sind das Hauptproblem
Bahnen haben noch keinen Vorrang - Informationssystem macht Ärger

Die Straßenbahn muss oft an der Montpellierbrücke warten: Denn die Ampel erkennt noch nicht, dass die Bahn eigentlich Vorrang hat - was zu Verspätungen führt. Foto: Rothe
Heidelberg. (hö) Die gute Nachricht: Vier Wochen nach der Einführung des Winterfahrplans mit der neuen Strecke für die Straßenbahnlinien 22 und 26 hat sich die Situation entspannt. Gerade in den ersten Tagen kam es zu erheblichen Verspätungen. Und obwohl seit dem Ferienende ab Montag wieder viele Schüler und Berufstätige mit Bussen und Bahnen unterwegs sind, gab es keine allzu großen Probleme mit dem Fahrplan: "Die Linien 22 und 26 können immer noch bis zu fünf Minuten zu spät sein, aber das ist nicht untypisch, vor allem wegen der angespannten Situation rund um die Baustelle am Bahnhof", so ein RNV-Sprecher.
Nur am Mittwoch gab es wieder einen Ausreißer, aber der lag nicht an der RNV: An der Blumenthalstraße in Handschuhsheim war ein Auto in eine Haltestelle gefahren, weswegen die Strecke ab 17 Uhr länger blockiert war.
Ein Problem aber bleibt den Fahrgästen erhalten: Die Ampel an der Montpellierbrücke erkennt immer noch nicht, dass die Bahnen Vorrang haben, und schaltet nach starren Zeiten. Hätte man das nicht vor dem neuen Fahrplan einrichten können? Nein, sagt die Stadt: Denn die Ampelsteuerung sei immer das Letzte, was bei Baustellen erledigt werde.
Ein Sprecher erklärte, wie kompliziert das ist: Erst müssen die Unterlagen über die neue verkehrsabhängige Ampelschaltung vorliegen, dann prüfen Stadt und RNV, wie da der Vorrang für die Busse und Bahnen hineinpasst, schließlich wird alles vom Ingenieurbüro abgenommen, die Ampel neu programmiert und getestet. Besonders anspruchsvoll sei es, wenn - wie in der Bahnstadt - der Verkehr neu geordnet werde. Aber nun sei Land in Sicht: Drei der sechs städtischen Ampeln laufen bereits im verkehrsabhängigen Betrieb. Die zwei Anlagen, die noch in Festzeit schalten, werden bis Mitte Februar umgerüstet.
Am Mittwoch berichtete ein Leser der RNZ von ständigen Fehlern bei der elektronischen Fahrgastinformation, vor allem am Bismarckplatz und an der Neckarschule in Ziegelhausen. Am heutigen Donnerstag werde das System neu gestartet, außerdem würden die Fahrer gebeten, falsche Anzeigen zu melden, so ein RNV-Sprecher. Gravierender seien aber die Probleme in Ziegelhausen: Weil die RNV den Fehler nicht finden konnte, musste die Herstellerfirma kontaktiert werden.