Jugendliche nutzen das Heidelberger Feierbad kaum noch
Schallschutzwände haben das Lärmproblem zwar gelöst, aber das Interesse junger Leute an der Partyreihe lässt nach.

Heidelberg. (jus) Es könnte so schön sein: Die dritte Runde des "Feierbads", die von Stadt und Jugendvertretern gemeinsam organisierte Partyreihe für Menschen unter 18 Jahren, läuft seit dem 5. August – und das Lärmproblem ist offensichtlich gelöst.
Nachdem sich im vergangenen Sommer sowie bei der Winteredition von Mitte März bis April Wieblinger Anwohner über die Musiklautstärke beschwert hatten, sorgen angemieteten Lärmschutzwände jetzt für Abhilfe. "Es ist viel besser als letzten Sommer", berichtet Elsa Becke, die in Wieblingen "in erster Reihe" wohnt, direkt gegenüber dem Neuenheimer Feld. "Letztes Jahr haben viele Wieblinger sehr unter dem Lärm gelitten – diesen Sommer ist es bislang in Ordnung", so Becke.
Doch über dem "Feierbad", das 2021 als Reaktion auf das Lärmproblem auf der Neckarwiese ins Leben gerufen wurde, scheint ein Fluch zu liegen. Denn nun ist die Nachfrage der Jugendlichen gering – und das Wetter spielt auch nicht so recht mit. Schon an drei Tagen musste das "Feierbad" regenbedingt abgesagt werden, bislang fand es also erst an vier Terminen statt – mit mäßigen Besucherzahlen.
Nachdem am ersten Freitag noch fast 400 Jugendliche auf dem Gelände des früheren Schwimmbadclubs gefeiert hatten, waren es am darauffolgenden Samstag nur knapp 200. Und auch an den beiden anderen Terminen kamen nur um die 200 Jugendliche – Platz gäbe es für 800 Leute.
"Das kommt nicht an die Zahlen vom letzten Sommer ran", sagt Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp gegenüber der RNZ. Damals hatten an elf Abenden insgesamt fast 10.000 Jugendliche das Angebot genutzt. "Wir haben dieses Jahr einfach eine ganz andere Situation", so Kneipp.
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Der "Nach-Corona-Druck" etwa sei nicht mehr so groß und es gebe auch wieder viele andere Open-Air-Angebote wie beispielsweise Kerwen. Aus dem Jugendgemeinderat habe er zudem die Rückmeldung erhalten, dass in diesem Jahr wieder mehr Jugendliche in Urlaub gefahren sind. "Wir hätten uns natürlich schon mehr erhofft", bilanziert Kneipp.
Drei weitere Termine sind diesen Sommer noch angesetzt: Am kommenden Freitag sowie am darauffolgenden Wochenende. Eine weitere Winteredition wird es dann aller Voraussicht nach nicht geben: "Das verbleibende vom Gemeinderat genehmigte Budget werden wir wahrscheinlich nicht wieder für eine einzige Location einsetzen – sondern es soll in verschiedene Initiativen fließen", so Kneipp.
Einige Heidelberger Feierlocations hätten schon Interesse signalisiert. Diese könne man beispielsweise subventionieren, damit sie günstige Angebote für Jugendliche schaffen, so Kneipp.