Jugendgemeinderat

Heidelberg soll nicht bei den Jugendlichen sparen

Der Rat appellierte an OB Würzner und Gemeinderat und übergab eine erstellte Prioritätenliste.

21.11.2024 UPDATE: 21.11.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden
Der große Rathaussaal im Heidelberger Rathaus. Archiv-Foto: Rothe

Heidelberg. (pne) Der Jugendgemeinderat hat den Gemeinderat dazu aufgefordert, im nächsten Doppelhaushalt trotz des satten Finanzlochs von 90 Millionen Euro nicht an Projekten von Jugendlichen in Heidelberg zu sparen.

In einer gemeinsamen Sitzung des jungen und des erwachsenen Gremiums vergangene Woche forderte Jugendgemeinderat Jannick Schröder von Eckart Würzner, dass "schon im ersten Schritt der Haushaltsverhandlungen klargestellt wird, dass bei Jugendlichen und deren Förderung nicht gespart wird".

Würzner wird seinen Entwurf für den städtischen Doppelhaushalt 2025/2026 als Oberbürgermeister Anfang nächsten Jahres im Gemeinderat einbringen. Nach derzeitigen Prognosen muss die Stadt in den nächsten beiden Jahren insgesamt 90 Millionen Euro einsparen, um ihre Ausgaben zu decken, andernfalls droht ihr die Zahlungsunfähigkeit.

"Als Jugendgemeinderat sind wir uns bewusst, was für eine immense Herausforderung das für die städtische Verwaltung und den Gemeinderat bedeutet", sagte Schröder in seiner "Rede für einen jugendpolitischen Haushalt". Man erkenne an, dass die Situation "alles andere als leicht ist". Trotzdem dürften Einrichtungen, die mit und für junge Menschen in Heidelberg arbeiten, nicht vergessen werden.

"Diese Einrichtungen sind ein essenzieller Bestandteil unserer Stadtgemeinschaft. Sie schaffen Angebote, die Jugendlichen Raum zur Entwicklung bieten, sie fördern soziale Kompetenzen, stärken den Zusammenhalt und bieten Perspektiven. Der Wert dieser Arbeit zeigt sich vielleicht nicht sofort, sondern erst in Jahren – in den Erfahrungen, Fähigkeiten und dem Engagement derjenigen, die heute unterstützt werden", so Schröder.

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Die aktuelle finanzielle Lage der Stadt sorge für Planungsunsicherheit bei den Jugendeinrichtungen. "Für viele von ihnen geht es dabei nicht nur um die Aufrechterhaltung des Status quo, sondern um die Frage, ob sie ihr Angebot weiterführen oder ausbauen können." Diese Unsicherheit führe zu Stillstand, erklärte Schröder – "und das in einer Zeit, in der gerade junge Menschen nach der Pandemie und angesichts globaler Krisen Stabilität und Perspektiven brauchen".

Man dürfe nicht vergessen, dass Investitionen in die Jugend "Investitionen in die Zukunft unserer Stadt" seien, sagte Schröder weiter. Er kündigte daher an, dass der Jugendgemeinderat in den nächsten Wochen eine Prioritätenliste an den Oberbürgermeister und den Gemeinderat übergeben werde – mit Projekten, die die Jugendlichen als besonders wichtig für ihre Altersklasse erachten.

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