Heidelberger Zoo

Höherer Eintritt - aber mehr Leistung

Eintrittspreise gestiegen - Familienjahreskarte wurde abgeschafft - Tickets decken großen Anteil der Ausgaben

10.01.2018 UPDATE: 11.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden

Ein Anziehungspunkt für große und kleine Besucher im Zoo ist die Robbenfütterung, die zwei Mal am Tag stattfindet - und gleichzeitig ein Training für die Mähnenrobben ist. Foto: Philipp Rothe

Von Timo Teufert

Heidelberg. Der Heidelberger Zoo hat zu Beginn des Jahres seine Eintrittspreise erhöht. Damit sollen nicht nur Projekte wie die neue Löwenanlage oder der neue Streichelzoo gestemmt, sondern auch die Preisentwicklung beim Futter und die Tarifsteigerungen bei den Gehältern der Mitarbeiter aufgefangen werden. Gleichzeitig können alle Besucher die Ausstellung des Explo, die im ehemaligen Gebäude des Reitervereins untergebracht ist, ohne Zusatzkosten anschauen. Wichtigste Änderung dürfte aber die Abschaffung der Familienjahreskarte sein: Um den veränderten Lebenssituationen Rechnung zu tragen, werden nur noch Einzeljahreskarten angeboten.

Hintergrund

Neue Eintrittspreise im Zoo

Seit dem 1. Januar gelten im Zoo auch neue Eintrittspreise. Der Tarif für die Nebensaison gilt vom 1. Januar bis 28. Februar und vom 1. November bis 31. Dezember. Von März bis Ende Oktober ist Hauptsaison.

Erwachsene

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Neue Eintrittspreise im Zoo

Seit dem 1. Januar gelten im Zoo auch neue Eintrittspreise. Der Tarif für die Nebensaison gilt vom 1. Januar bis 28. Februar und vom 1. November bis 31. Dezember. Von März bis Ende Oktober ist Hauptsaison.

Erwachsene zahlen in der Hauptsaison 11 Euro (bisher 10,20 Euro), in der Nebensaison 8,80 Euro (8,20 Euro).

Kinder ab drei Jahre zahlen in der Hauptsaison 5,50 Euro (bisher 5,10 Euro), in der Nebensaison 4,40 Euro (bisher 3,90 Euro).

Schüler, Studenten und Behinderte zahlen in der Hauptsaison 8,50 Euro (bisher 7,70 Euro), in der Nebensaison 6,80 Euro (bisher 5,80 Euro).

Familien mit einem Erwachsenen und bis zu vier Kindern (Kleingruppenkarte A) zahlen in der Hauptsaison 19 Euro (bisher 18 Euro), in der Nebensaison 15,20 Euro (bisher 13,60 Euro).

Familien mit zwei Erwachsenen und bis zu vier Kindern (Kleingruppenkarte B) zahlen in der Hauptsaison 29 Euro (bisher 28,20 Euro), in der Nebensaison 23,20 Euro (bisher 21,30 Euro).

Heidelberg-Pass-Inhaber haben freien Eintritt. tt

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Die Einzelkarten kosten jetzt zusammen maximal 120 Euro für eine Familie - bisher waren es 105 Euro - weil größere Familien maximal für zwei Erwachsene und zwei Kinder bezahlen müssen. Alle weiteren Kinder sind frei. Dadurch konnte eine unverhältnismäßige Verteuerung für Familien verhindert werden. "In der Gesellschafterversammlung war das der Wunsch der Stadt", sagt der Kaufmännische Geschäftsführer des Zoos, Frank-Dieter Heck, im Gespräch mit der RNZ. Und Familien mit nur einem Kind zahlen sogar weniger als bisher, nämlich 104 Euro.

Beim Eintritt - der zuletzt im Januar 2016 angepasst wurde - erhöhen sich die Preise für Erwachsene um 80 Cent, in der Nebensaison um 60 Cent. Die Kartenpreise für Kinder steigen um 40 Cent in der Haupt- und um 50 Cent in der Nebensaison. "Im Vergleich mit 17 anderen Zoos, die ähnliche Besucherzahlen haben wie wir, bewegen wir uns bei den Eintrittspreisen an der Grenze vom unteren zum mittleren Drittel", berichtet Heck. So kostet der Einzeleintritt für Erwachsene in Osnabrück 20,50 Euro, in Gelsenkirchen 21,50 Euro und in Frankfurt und Augsburg jeweils zehn Euro.

Abgesehen von der allgemeinen Preisentwicklung hält Heck die Erhöhung für gerechtfertigt: "Wir haben in den letzten Jahren viel für die Tiere und die Besucher getan, und durch den Umbau der Löwenanlage und den neuen Streichelzoo wird die Attraktivität weiter steigen", so Heck. Außerdem habe eine Auswertung ergeben, dass sich Besucher zwischen zwei und drei Stunden im Tiergarten aufhalten. "Das ist deutlich länger als in den letzten Jahren." Insgesamt kamen 2017 rund 460.000 Besucher in den Zoo.

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Für den Zoo sind die Eintrittsgelder enorm wichtig, haben sie doch den größten Anteil an der Eigenfinanzierung von 58 Prozent. Weitere Einnahmen hat der Zoo aus dem Shop, den Gebühren aus dem Parkhaus und Sponsoring-Aktivitäten. Als städtische Gesellschaft hat er 2017 zudem 2,3 Millionen Euro Zuschuss von der Stadt erhalten. Die Einnahmen benötigt die gemeinnützige Gesellschaft vor allem für die Personalkosten für die 83 fest angestellten Mitarbeiter, sie machen rund 50 Prozent auf der Ausgabenseite aus.

"Mit 63 Planstellen sind wir ein relativ schlanker Zoo", sagt Heck. Hinzu kommen noch Energiekosten, die mit zehn Prozent zu Buche schlagen, die Futtermittel mit drei Prozent und die Instandhaltungskosten mit fünf Prozent: "Allein die Pflege des Baumbestands kostet uns pro Jahr 10.000 Euro", berichtet Heck.

Um den Zoo noch attraktiver machen zu können, will er den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb weiter ausbauen: So könne das Parkhaus um eine Etage aufgestockt werden, wenn der Neubau der Chirurgie gegenüber in Betrieb gegangen ist und die Nachfrage nach Parkplätzen steigt.

Zudem plant man eine Gastronomie mit Eventcharakter: "Wir haben festgestellt, dass sich die Besucher eigentlich ein etwas anderes Angebot wünschen", so Heck. Vorstellen könnte sich er sich die Gastronomie auf dem Areal, wo heute die Esel und das kleine Affenhaus zu finden sind. "Dann wäre auch ein Zugang von außen möglich, das ist wichtig für eine hohe Auslastung", weiß der Kaufmännische Geschäftsführer.

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