Der Neue bei den Robben und Raubtieren ist ein alter Bekannter
Andreas Fackel ist seit Februar Leiter des Robben- und Raubtierreviers im Zoo - Sein Vorgänger Jörg Kubacki wurde Inspektor

Auch die Kamele gehören zum Robben- und Raubtierrevier im Heidelberger Zoo, das Andreas Fackel (links) nun leitet. Beim Fototermin herzen die beiden Tiere seinen Vorgänger Jörg Kubacki. Foto: Philipp Rothe
Von Timo Teufert
Heidelberg. Zoobesuchern dürfte es schon aufgefallen sein: Die tägliche Robbenfütterung um 11 und um 16 Uhr hat sich verändert. Statt bislang einem Tierpfleger sind nun zwei für die Fütterung, die gleichzeitig auch als Training für die Tiere dient, auf der Anlage. Dahinter steckt auch eine personelle Veränderung im Zoo: Jörg Kubacki, der seit Jahrzehnten das Raubtierrevier, zu dem auch die Robben gehören, geleitet hat und den viele Besucher von der Fütterung kennen, ist seit November 2017 Inspektor im Zoo und damit für das Personalmanagement sowie den Einkauf zuständig. Seinen Job hat Andreas Fackel übernommen, der seit Februar 2017 wieder im Heidelberger Tiergarten arbeitet.
Fackel ist in Heidelberg kein Unbekannter: Er absolvierte im Zoo seine Lehre. Schon während dieser Zeit gehörte das Raubtierrevier zu seinen Lieblingen. "Als ich dann 2002 ausgelernt hatte und zu den Robben kam, habe ich mich total gefreut", sagt Fackel. Zum Revier gehören aber nicht nur die Robben, sondern auch die Kamele, die Syrischen Braunbären, die Alpakas, die Löwen und Tiger, die kleinen Pandas, die Stinktiere und das große Kühlhaus.
Bis 2009 war Fackel Stellvertreter von Kubacki, wollte sich aber persönlich und beruflich weiterentwickeln. Er wechselte ins Delfinarium in den Nürnberger Zoo und arbeitete dort mit kalifornischen Seelöwen, Seekühen und Delfinen. "Das war eine spannende Zeit, wir hatten damals zehn Delfine. Mit denen habe ich auch im Wasser gearbeitet", berichtet Fackel. Neben dem Training für medizinische Test gab es in Nürnberg auch Vorführungen im Freiluftdelfinarium: "Das ist ein irres Gefühl, wenn dich zwei Delfine durch das Wasser schieben und dich dann in die Höhe heben", so Fackel.
"Es war eine super tolle Zeit in Nürnberg, aber ich wollte auch gerne wieder zurück in die Region", berichtet der 36-Jährige, der in Schwetzingen aufgewachsen ist. Während seiner Zeit in Franken hielt er immer den Kontakt zu den ehemaligen Kollegen in Heidelberg. "Mein persönliches Ziel war, den Job zu wechseln, bevor ich 40 werde." In Frage kamen dafür nur die Zoos in Karlsruhe und Heidelberg, denn nur dort werden in der Region Meeressäuger gehalten. "Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell geht und ich nach Heidelberg zurückkomme", sagt Fackel. Seit Februar 2017 ist er wieder hier: "Schon nach einer Woche war es so, als wäre ich nie weg gewesen", freut er sich. Es sei schön, in ein gewohntes Umfeld zurückzukommen.
Auch interessant
Als neuer Revierleiter stellte Fackel in Absprache mit seinem Team die Robbenfütterung um: "Die machen jetzt immer zwei Tierpfleger und die Tiere haben feste Plätze bekommen." Dadurch können sich die Pfleger nun in Ruhe mit den einzelnen Tieren beschäftigen. Doch nicht nur seine Ideen, von denen er viele im Kopf hatte, als er nach Heidelberg kam, sollen umgesetzt werden, auch die Vorschläge aus seinem Team werden jetzt schrittweise angegangen.
Jörg Kubacki, sein Vorgänger als Revierleiter, hat nach 36 Jahren innerhalb des Zoos die Stelle gewechselt. Er ist jetzt Inspektor und für die Tierpfleger und den Einkauf zuständig. "Vom Heuballen über Obst, Gemüse und Fisch bis zu Besen und Schaufeln geht alles über meinen Tisch", sagt der 54-Jährige. In dem Job kennt er sich aus, war er doch schon seit 1986 Ersatzinspektor.
Kubacki kam nach seiner Lehre im Tierpark Rheine - wo er mit Seehunden und Raubtieren gearbeitet hat - 1982 nach Heidelberg, wurde mit damals nur 19 Jahren Revierleiter und etablierte die öffentliche Robbenfütterung, die sich seither zum Besuchermagneten entwickelt hat. Kubacki blickt zufrieden auf die Zeit im Robbenrevier zurück, sagt aber auch: "Ich habe jetzt 35 Jahre mit Wassertieren gearbeitet, das geht ganz schön auf die Knochen." Und deshalb fühlt er sich auch an seinem neuen Arbeitsplatz - einem Schreibtisch und dem Lager im Wirtschaftshof - wohl: "Das Organisieren ist mir nicht ganz fremd, ich habe eine Ader dafür." Jeden Morgen macht er nun einen Rundgang durch den Park und schaut überall nach dem Rechten, ist Ansprechpartner für die 26 Tierpfleger, sechs Auszubildenden und vier Bundesfreiwilligendienstler im Zoo. "Sonst habe ich mich auf meinen Bereich konzentriert, jetzt habe ich den ganzen Park im Blick", sagt Kubacki.



