Heidelberger "Nacht der Forschung"

Nachts die Neugier auf Wissenschaft stillen

Großes Programm am 28. September - Zahlreiche Institutionen nehmen teil - Bis Mitternacht geöffnet

24.08.2018 UPDATE: 25.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Hat gerade bei Nacht einen besonderen Charme: Das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL). Foto: privat

Von Jonas Labrenz

Heidelberg. Einige der bedeutendsten Forschungs- und Kultureinrichtungen in Heidelberg und Mannheim putzen sich heraus und laden am Freitag, 28. September, von 15 Uhr bis Mitternacht zur "Nacht der Forschung" ein. Sie öffnen ihre Türen für alle, die gerne mal einen Blick hinter die Kulissen der Einrichtungen werfen wollten und selbst Hand anlegen möchten. Die Aktion findet erstmals in Heidelberg - und zeitgleich in 340 anderen Städten europaweit statt. Das Motto der Veranstaltung: "Expedition Neugier".

"So etwas hat hier noch nie stattgefunden", freut sich Agnes Szmolenszky vom Europäischen Lernlabor für die Lebenswissenschaften (ELLS). Erst kurzfristig hatte die Projektleiterin die Zusage für das mit EU-Mitteln geförderte Projekt erhalten und arbeitet nun unter Hochdruck daran, das riesige Programm zu koordinieren.

Mehrere Tausend Besucher erwartet die Wissenschaftlerin immerhin. Und denen möchte sie einiges bieten: Elf hochkarätige Forschungs- und Kultureinrichtungen machen mit. Lange überreden musste Szmolenszky dabei niemanden: "Ah wie toll, wir sind alle sehr gern dabei", antworteten die ihr, als sie die Idee vorstellte.

"Die Zeit war auch einfach richtig", ergänzt die Projektleiterin. 2007 fand zum letzten Mal die "Nacht der Wissenschaft" statt, die damals trotz strömenden Regens über 20.000 Besucher in 130 Forschungseinrichtungen in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen lockte.

Szmolenszky ist es wichtig, dass nicht nur Naturwissenschaftler etwas zu sehen bekommen: "Bei uns gibt es alles, was mit Forschung zu tun hat - und wir sind ziemlich breit aufgestellt", erklärt sie. Neben Veranstaltungen aus den Bereichen Astronomie, Medizin, Physik oder Molekularbiologie, gibt es auch Angebote zu Geografie, Erziehungswissenschaft und Kunst.

Rund um das außerirdische Leben dreht sich etwa der Abend im Max-Planck-Institut für Astronomie. Am Universitätsklinikum können sich die Besucher durchchecken lassen, an einer "Forschungs-Magnetresonanztomografie" teilnehmen oder einmal selbst Chirurg sein. Auch Risikotests für Diabetes, Schlaganfälle oder Herzkreislauferkrankungen werden möglich sein.

Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte schon am Nachmittag zu den großen Institutionen gehen. Die hätten auf jeden Fall ein besonderes Programm, auch für die Kleineren, so Szmolenszky.

Neben dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) liegen mit dem MPI und dem Haus der Astronomie gleich zwei der beteiligten Institute auf dem Königstuhl. Szmolenszky kümmert sich bereits um einen kostenlosen Shuttle-Service. "Wir sind gerade im Gespräch mit der RNV", erklärt die Projektleiterin.

Doch auch "im Tal" gibt es noch genug zu entdecken: Das "Explo Heidelberg" im Zoo bietet Experimente zu genveränderten Lebensmitteln, dem genetischen Fingerabdruck und der Diagnose von Infektionskrankheiten. Ähnlich funktioniert das Technoseum in Mannheim, dem einzigen Teilnehmer der Nacht der Forschung außerhalb Heidelbergs. Auch dort lohnt der Besuch: "Das Technoseum ist ein Science Center" - und damit einzigartig in der Region, erklärt Szmolenszky.

Die EU fördert das Projekt zunächst für zwei Jahre: Die Nacht der Forschung bleibt also keine Eintagsfliege. Es wird sie definitiv auch 2019 wieder geben.

Info: Weitere Informationen und eine Übersicht über die beteiligten Institutionen gibt es online unter www.nacht-der-forschung-heidelberg.de 

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