Heidelberger Frühling

So sieht das Programm für 2018 aus

Weil hier das Geld "verdammt gut" angelegt ist - Große Hoffnung in Stadthallen-Umbau - "Ein Festival für die Bürger"

20.10.2017 UPDATE: 21.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Es ist 120 Seiten stark: Das Programmheft für den nächsten "Frühling". Intendant Thorsten Schmidt ist stolz darauf. Foto: Rothe

Von Anica Edinger

Heidelberg. Heute schon an den "Frühling" von übermorgen denken: Das ist die Devise in der Friedrich-Ebert-Anlage 27, dem Büro des Musikfestivals "Heidelberger Frühling". Zwar stellte Festival-Intendant Thorsten Schmidt dort am Freitagmorgen das Programm für das kommende Jahr vor - warf aber im gleichen Atemzug auch schon einen Blick in die etwas weiter entfernte Zukunft. "Denn dieses Jahr ist für mich persönlich auch ein besonderes", so Schmidt. Schließlich hat der Gemeinderat gerade erst den Grundsatzbeschluss zum Umbau der Stadthalle zu einem Konzerthaus getroffen - und das ist auch für den "Frühling" ein Meilenstein.

Schließlich verbindet Schmidt damit eine große Hoffnung: "Dass wir die Infrastruktur für das bekommen, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben." Denn das, was aktuell in der Stadt vorhanden sei, sei dem nicht angemessen. Leicht zu erkennen ist das am Programm für das kommende Jahr: Vom 17. März bis zum 21. April 2018 holen die Festivalmacher wieder rund 700 Künstler in die Stadt, die international in den Top-Ligen spielen. Beim Pressefrühstück jedenfalls reiht sich Superlativ an Superlativ. Doch Schmidt ist es auch wichtig, Abseitiges zu machen und Neues auszuprobieren. Dabei bleibt er beharrlich - etwa bei Sängerin Isabelle Druet: "Das Konzert von ihr letztes Jahr war schlecht besucht", gesteht Schmidt. "Aber sie ist ganz herausragend - und deshalb laden wir sie so lange ein, bis es voll wird."

Schmidt geht es immer auch um Musikvermittlung, darum, dass möglichst viele Menschen ins Konzert kommen. Daher gibt es auch 2018 wieder die "Late Night Lounges", etwa im Alten Hallenbad. Es gibt Künstlergespräche und Musikworkshops. "Wir haben hier in der Stadt das Publikum dafür", sagt er. "Die Heidelberger sind bereit, sich auch auf Experimente einzulassen." Und: "Sie sind gebildet und interessiert."

Rund 3,4 Millionen Euro stehen dem "Frühling" für sein Festival 2018 zur Verfügung. 73 Prozent davon werden privat finanziert - durch Sponsoring, Mäzenatentum und die Eigeneinnahmen durch die Kartenverkäufe. Den restlichen Teil übernehmen die Stadt und das Land Baden-Württemberg. Schmidt macht klar: "Das sind keine verschenkten Mittel." Man solle stolz darauf sein, "was hier entstanden ist". Was beim "Frühling" in Heidelberg passiere - etwa bei der Lied- oder der Kammermusik-Akademie - habe internationale Ausstrahlungskraft. Dennoch: "Das Festival ist eine Veranstaltung für die Bürger. Alles, was wir tun, hängt eng mit Heidelberg zusammen." Daher betont Schmidt noch deutlich: "Was die Stadt da investiert, ist verdammt gut angelegtes Geld." 780.000 Euro bekommt der "Frühling" für das Festival 2018 aus dem Stadtsäckel.

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Bis der Startschuss für die 22. Auflage allerdings fällt, ist noch viel zu tun. Verträge müssen gemacht und Konzerte organisiert werden. Und einige im Büro in der Ebert-Anlage planen schon den nächsten "Frühling" 2019. Ein kleines Team habe sich sogar schon damit befasst, wo musiziert werden kann, während die Stadthalle umgebaut wird, sagt Schmidt - und verspricht: "Wir bleiben auf jeden Fall in Heidelberg."

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