Heidelberger CDU-Chef

"Merkelianer" begrüßt Merkels Rückzug

Alexander Föhr: "Chance für die Partei" – Friedrich Merz hält er für einen "spannenden Kandidaten"

29.10.2018 UPDATE: 30.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden

Heidelbergs CDU-Vorsitzender Alexander Föhr zeigt am 5. September 2017 auf dem Uniplatz Angela Merkel ein Plakat, auf dem sich Flüchtlinge bei ihr bedanken. Foto: Rothe

Heidelberg. (hö) Der Kreisvorsitzende der Heidelberger CDU, Alexander Föhr, gilt als ausgesprochener "Merkelianer". Die RNZ wollte von dem 38-Jährigen wissen, wie er auf den Abschied Angela Merkels von der Politik reagiert hat - und was seine Parteibasis denkt.

Herr Föhr, Sie gelten in Heidelberg als Aushängeschild einer liberal-großstädtischen CDU. Wie sehr trifft Sie der schleichende Rückzug Merkels?

Angela Merkel hat wirklich viel für dieses Land geleistet. Politische Abnutzungserscheinungen waren aber in den letzten Jahren unverkennbar. Und von daher sehe ich ihren Rückzug vom Parteivorsitz als Chance für die CDU.

Wie ist die Stimmung in der CDU?

Bei aller Sympathie für Angela Merkel ist es schon so, dass viele das Gefühl haben, jemand hätte jetzt ein Fenster aufgemacht und frische Luft hereingelassen.

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Trügt der Eindruck, dass sich Ihre Partei auch in Heidelberg während der Flüchtlingskrise spaltete?

Ich finde schon, dass dieser Eindruck trügt. Unterschiedliche Positionen gehören zu einer Volkspartei dazu. Es wurde diskutiert, aber von einer Spaltung kann nicht die Rede sein.

Wie stark sind die Parteiflügel in der Heidelberger CDU?

Es gibt bei uns keine klassischen Flügel wie beispielsweise bei der SPD. Bei uns wird zu ganz unterschiedlichen Themen um Mehrheiten gerungen. Es gibt viel mehr als die Flüchtlingsproblematik.

Wenn Sie sich jetzt entscheiden müssten: Friedrich Merz oder Annegret Kramp-Karrenbauer?

Das Kandidatenfeld ist ja noch völlig offen. Ich schlage vor, wir warten bis Anfang Dezember zum Parteitag.

Und wenn dort nur Kramp-Karrenbauer und Merz zur Wahl stünden?

Dann werde ich mir erst einmal ihre Vorstellungsrede und ihre Ideen für die CDU anhören - und dann entscheiden. Aber ganz ehrlich: Friedrich Merz wäre schon ein spannender Kandidat.

Und wie würde eine solche Stichwahl in der Heidelberger CDU ausgehen?

Kann ich nicht sagen, ich bin ja nur ein Mitglied von gut 700.

Wie oft werden Sie noch auf den Tomatenwurf auf die Kanzlerin bei ihrem Uniplatz-Auftritt angesprochen?

Gar nicht. Das ist Ketchup von gestern.

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