Heidelberg/Sinsheim

Falsche-Polizisten-Trick - Opfer fühlt sich "menschlich ruiniert"

Vor dem Landgericht Heidelberg wird ein Fall mit einer ungewöhnlich hohen Schadenssumme verhandelt.

07.11.2018 UPDATE: 07.11.2018 08:19 Uhr 41 Sekunden

Symbolfoto: Uli Deck/dpa

Heidelberg/Sinsheim. (dpa/lsw) Über Stunden war die Sinsheimerin von vermeintlichen Polizisten am Telefon in Angst und Schrecken versetzt worden - so dass sie den am Ende Schmuck und Wertsachen im Wert von rund 300.000 Euro aushändigte. Vor dem Landgericht Heidelberg schilderte die 64-Jährige am Mittwoch, wie sie im Februar dieses Jahres von zwei vermeintlichen Kommissaren mit Hinweisen auf einen bevorstehenden Einbruch bei ihr manipuliert worden sei.

Die Frau identifizierte den angeklagten 30-Jährigen im Gerichtssaal als den Mann, der von ihr schließlich in einer Plastiktüte die Wertsachen entgegen genommen hatte. "Ich bin wirklich sicher, dass er das ist." Der Mann habe die gleichen "Schweinsäuglein" wie der Mann auf der Anklagebank gehabt. "Ich bin menschlich ruiniert", sagte sie auf die Frage, wie es ihr nach der Tat gehe.

Der wegen Betrugs angeklagte Mann gab allerdings an, sich zur Tatzeit im westfälischen Hagen aufgehalten zu haben. Er soll laut Anklage in einer Gruppe mit weiteren Tätern als sogenannter Läufer fungiert haben - also als der, der die Beute abholte.

Zum Prozessauftakt sind zehn Zeugen geladen. Das Urteil wird am 22. November erwartet (Az. 1 KLs 430 Js 5973/18).

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