Zoo Heidelberg: Löwenanlage und Streichelzoo sollen gebaut werden

Die großen Projekte brauchen noch Zeit: Für den Umzug des "Explo" werden verschiedene Varianten geprüft

29.09.2016 UPDATE: 30.09.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Zoodirektor Klaus Wünnemann freut sich über den Umbau des ehemaligen Skuddengeheges. Foto: Alex

Von Timo Teufert

Der Heidelberger Zoo steht vor großen Umbauten und Erweiterungen. Doch im Moment geht es nicht so recht voran. Woran das liegt und welche Projekte derzeit laufen, erklärt Zoodirektor Klaus Wünnemann im Gespräch mit der RNZ.

Für die neue Löwenanlage steht zwar die Finanzierung, doch es fehlt noch die Baugenehmigung. "Das ist ärgerlich, weil wir insgesamt 600.000 Euro - knapp die Hälfte der Baukosten - vor allem von kleinen Spendern eingeworben haben, die nun auf den Baubeginn warten", berichtet Wünnemann. Doch noch seien die Einsprüche von Nachbarn nicht vollständig abgearbeitet. Er geht aber trotzdem davon aus, dass mit dem Bau 2017 begonnen werden kann. Dann soll die Grünfläche östlich der bisherigen Anlage in das Gehege eingebunden werden.

Für den Streichelzoo, der auf dem Areal des ehemaligen Reitervereins entstehen soll, bereiten die Architekten gerade die Ausschreibung vor, die Baugenehmigung ist erteilt. Eigentlich sollte hier schon im zweiten Quartal 2015 mit dem Bau begonnen und schon längst Einweihung gefeiert werden. Nun soll es Anfang 2017 mit den Arbeiten losgehen, die dann rund ein Jahr dauern werden. Im neuen Streichelzoo wird dann gezeigt, wie die Tiere leben, von denen sich die Menschen ernähren.

Das Gehege der Skudden (eine Hausschafrasse) östlich der Freiflugwiese am Eingang wird derzeit umgebaut. Die Tiere leben jetzt im Bergtierpark Fürth-Erlenbach. Auf dem Areal des Geheges entsteht ein barrierefreier Zugang zum Küstenpanorama. "Bislang hatten wir da nur Treppen und eine Behelflösung für Rollstuhlfahrer, nun legen wir eine Rampe an", so Wünnemann. Der restliche Teil des Geheges wird künftig doppelt genutzt: Zum einen werden dort die Stachelschweine einziehen, die bislang noch in der Bärengrube leben. Sobald die Arbeiten am neuen Löwengehege beginnen, müssen sie umziehen, denn auch die Bärengrube wird umgebaut.

Der andere Teil des Geheges wird zu einem Energielehrpfad ausgebaut. "Als Umweltbildungseinrichtung wollen wir den Besuchern zeigen, wie unsere Energie erzeugt wird", so Wünnemann. Dafür sollen zwei zwölf Meter lange Rotorblätter eines Windkraftwerks und verschiedene Windspiele aufgebaut werden. "Gemeinsam mit dem ,Explo’ wollen wir das Thema innovativ rüber bringen", sagt Wünnemann, der auch "Explo"-Chef ist. Zusammen mit dem Wasserspielplatz und der Solaranlage, die früher auf der Spielwiese stand und künftig im Streichelzoo unterkommt, zeigt der Zoo dann drei wichtige Träger erneuerbarer Energien.

Für das "Explo", das in die ehemalige Reithalle einziehen soll, werden derzeit Varianten geprüft. Zu klären ist, wie man die modernen Ansprüche des "Explo" mit den Anforderungen des Klimaschutzes in Einklang bringen kann. "Wir wären gern schon weiter, doch baurechtlich gibt es viel zu prüfen", so Wünnemann. Der Umzug des naturwissenschaftlichen Lernzentrums war ursprünglich für das Frühjahr geplant.

Die Hamsterzucht, die der Zoo für das Regierungspräsidium Karlsruhe und die Stadt Mannheim übernimmt, ist aktuell in einer Blockhütte am neuen Waschbärengehege untergebracht. "Die Kapazitäten reichen hier aber nicht mehr aus, und wir wollen auch die Haltung verbessern", sagt Wünnemann. Daher sollen die Hamster bald in den neueren Stallteil auf dem Reitervereinsgelände umziehen.

Am Menschenaffenhaus soll für die Kattas auf der Wiese gegenüber ein neues Außengehege entstehen. "Über eine Brücke wollen wir es dann mit dem jetzigen Innengehege verbinden", sagt der Zoochef. 2018 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Info: Der Zoo hat seine Sommeröffnungszeiten verlängert. Noch bis Montag, 3. Oktober, ist bis 19 Uhr geöffnet.

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