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Würzner bittet um Verzeihung für Verwendung des N-Worts

In seinem Wahlkampf-Podcast hatte er sich erst korrigiert. Jetzt ist die Folge offline.

24.08.2022 UPDATE: 23.08.2022 15:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden
Eckart Würzner. Archivfoto: Rothe

Heidelberg. (rie/dns) OB Eckart Würzner hat in seinem Wahlkampf-Podcast einen rassistischen Begriff benutzt – und nach Kritik am Montagabend öffentlich um Verzeihung gebeten: Das sei ein Fehler gewesen, "der mir in dieser Form absolut nicht passieren darf", schrieb er bei Facebook und Instagram.

In der Folge "Liebe geht durch den Magen" seines Podcasts "Let’s talk, Eckart" sprach das Stadtoberhaupt über Lieblingsgerichte aus seiner Jugend. Dabei schwärmte Würzner von "N... küssen", korrigierte sich aber noch im selben Atemzug: "Oh Gott, jetzt hab ich’s falsch gesagt. Nein, also: Schaumküsse." Dennoch erschien die Folge Anfang August unter anderem bei Spotify. Schon am 13. August kritisierte ihn die Seite "AfD Watch Heidelberg" dafür.

Am Montagabend meldete sich dann das Antirassismus Netzwerk Heidelberg zu Wort: Bei Würzners Wortwahl handele es sich um "eine rassistische Beleidigung als Witz und Fauxpas getarnt". Deshalb forderten die Aktivistinnen und Aktivisten "umgehend Verantwortlichkeit, Entschuldigung und einen selbstkritischen Prozess".

Wenige Stunden später veröffentlichte Würzner in sozialen Netzwerken eine Erklärung: Der Ausdruck sei in seiner Jugend zwar geläufig, aber "schon damals genauso falsch wie heute" gewesen. "Ich möchte alle Personen, die sich durch meine Aussage angegriffen oder verletzt fühlen, um Entschuldigung bitten", so Würzner weiter. "Ich habe in der Situation nicht nachgedacht und bereue die Aussage." Deshalb habe er den Podcast umgehend aus allen Kanälen gelöscht.

Auf RNZ-Nachfrage sagte Würzner am Dienstag: "Ich hätte das Wort nicht verwenden dürfen. Wichtig ist mir: Ich habe in dem Podcast über Persönliches in meiner Jugendzeit gesprochen. In diesem Zusammenhang habe ich das Wort verwendet und das dann auch gleich im Podcast in den richtigen Kontext gesetzt. Aber das hätte nicht passieren dürfen."

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Warum die entsprechende Folge überhaupt veröffentlicht – und nicht wenigstens die Benutzung des N-Worts herausgeschnitten – wurde, konnte Würzner auf Nachfrage nicht sagen: "Das ist eine gute Frage. Es ist einfach ziemlich viel, was momentan läuft. Aber klar, das hätte man zwingend machen müssen. Punkt." Wann er erstmals Kritik an der Podcastfolge mitbekommen habe, konnte er ebenfalls nicht genau sagen. Wirklich klar geworden sei ihm der Fehler aber erst am Montagabend: "Und dann habe ich es sofort gelöscht und um Entschuldigung gebeten."

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte Würzner: Bei der Anzahl, die er täglich an Interviews und Podcasts mache, habe er es nicht geschafft, den Podcast vor Veröffentlichung nochmal anzuhören. Als es entsprechende Reaktionen gab, habe er gemerkt: "Hoppla, wenn man das aus dem Kontext reißt, ist das nicht gut." Die Anfang August erschienene Podcastfolge habe er daraufhin aus dem Netz genommen.

 

Update: Dienstag, 23. August 2022, 23.10 Uhr

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