Heidelberg

Wie die Stadt beim Schulstart helfen will

Test, Luftfilter, Förderprogramme: Diese Unterstützung plant Heidelberg für einen sicheren Start ins Schuljahr.

27.08.2021 UPDATE: 30.08.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 28 Sekunden
Symbolfoto: dpa | Julian Stratenschulte

Heidelberg. (ani) In zwei Wochen beginnt das neue Schuljahr – und die Stadt arbeitet mit Hochdruck an den Vorbereitungen für den Schulbetrieb, der erneut im Zeichen der Corona-Pandemie stehen wird. Insbesondere bei den Infektionsschutzmaßnahmen und beim digitalen Lernen will die Stadt ihre Schulen unterstützen. Ein Überblick, was geplant ist.

> Ausgabe von Corona-Tests: Um zu verhindern, dass Reiserückkehrer das Coronavirus in die Schulen tragen, hatte das baden-württembergische Kultusministerium vor den Sommerferien angekündigt, den Schulstart mit regelmäßigen Tests in Schulen zu begleiten. Die Stadt gibt deshalb die vom Land finanzierten rund 125.000 Antigen-Selbsttests für die beiden ersten Schulwochen an alle Heidelberger Schulen aus. Sobald die zukünftige Teststrategie des Landes bekannt ist, will die Stadt weiter bei deren Umsetzung unterstützen. Laut einem Stadtsprecher seien genügend Testkits vorhanden.

> Anschaffung mobiler Luftfilter: Zehn Schulen wurden bereits zum Jahresbeginn 2021 mit insgesamt 80 mobilen Luftfiltern ausgestattet – "auf eigene städtische Kosten", wie auch Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit, erklärt. Ausgestattet wurden Schulräume, die schwer lüftbar sind oder in denen vulnerable Schülergruppen unterrichtet werden. Die Stadt hat beim Land nun einen zusätzlichen Bedarf von 400 Geräten angemeldet, um die Klassenstufen 1 bis 6, die bisher keine Luftfilter haben, auszustatten. "Ob dieser Bedarf vom Land berücksichtigt werden kann, müssen wir abwarten", sagt Jansen.

Die Förderrichtlinien, nach denen mobile Luftfilter vom Land bezuschusst werden, seien erst Anfang August bekannt gegeben worden. Diese beinhalteten das ausdrückliche Einverständnis der Schulen für die Anschaffung der Luftfilter. Laut Stadt konnten auch deshalb noch keine weiteren Geräte bestellt werden. Aber: "Alle Grundlagen für weitere Bestellungen werden verwaltungsintern vorbereitet", erklärt der Stadtsprecher. Weiterhin gelte zudem: "Auch mit Filtern bleibt Lüften eine zwingend notwendige und gleichzeitig die wirksamste Maßnahme – im Zusammenspiel mit Testen und Maske", berichtet Jansen. Dringend notwendige Fensterreparaturen seien deshalb an mehreren Schulen durchgeführt worden.

> Versorgung mit CO2-Ampeln: Alle Schulen, die dies wollten, haben von der Stadt CO2-Sensoren bekommen. "Wir sind hier als Stadt bereits vor Monaten proaktiv gewesen", so Jansen. "Hier sind wir deutlich weiter als andere Kommunen."

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> Unterstützung bei Hygiene- und Abstandsregeln: Sekretärinnen und Hausmeister unterstützen als städtisches Personal in den Schulen die dortigen Leitungen bei der Anbringung von Hygieneregeln und Abstandsmarkierungen in den Schulgebäuden.

> Digitalisierung wird vorangetrieben: Die Digitalisierung der Schulen hat seit Beginn der Pandemie einen deutlichen Schub erlebt – insbesondere, was die Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten, also Tablets und Laptops, angeht. Auch die personelle Ausstattung des städtischen Teams der Schul-IT ist deutlich gewachsen, Schulen haben eine Hotline und individuelle Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Bis Ende des Jahres werden überdies alle Schulen in städtischer Trägerschaft ans Glasfasernetz angebunden oder mit Richtfunk ausgestattet sein. Umfassend durch bauliche Modernisierungsmaßnahmen digitalisiert werden im kommenden Schuljahr außerdem das Helmholtz- und das Bunsen-Gymnasium. Auch das Hölderlin-Gymnasium wurde im Zuge der Generalsanierung digital modernisiert.

> Förderprogramme für Schülerinnen und Schüler: Zum Schulstart greifen wieder die städtischen Förderprogramme zur Unterstützung leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler, wie beispielsweise die Sprachförderung oder das Heidelberger Unterstützungssystem Schule (HÜS). Der Förderunterricht ist freiwillig und findet ergänzend zum regulären Unterricht statt. Unterrichtet wird in Kleingruppen und überwiegend in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Zudem starten diese Woche auch die Lernbrücken – ein freiwilliges Angebot des Landes für Schüler, um etwaige Lernlücken zu schließen.

> Impfungen für Jugendliche: Auf RNZ-Anfrage heißt es aus dem Rathaus, die Stadt empfehle Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern, bereits jetzt, während der Ferienzeit, Impfangebote zu nutzen – etwa im Impfzentrum Rhein-Neckar in Patrick-Henry-Village, wo man sich ohne Termin impfen lassen kann. Denn: "Jede Impfung trägt zur Sicherung des Schulbetriebs nach den Sommerferien bei", heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt strebe deshalb in Abstimmung mit dem Impfzentrum und den Schulleitungen an, Schülern nach Schulbeginn reservierte Terminfenster im Impfzentrum für Impfungen anzubieten.

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