Wie Heidelberg fördert

Der neue Kulturfonds kann kommen

Förderung für innovative Projekte - Ausschuss gab grünes Licht

07.07.2017 UPDATE: 09.07.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Straßenmusikfestival beim "Alternativen Frühling": Für solche Projekte ist der neue Kulturfonds gedacht. Foto: Hentschel

Von Anica Edinger

Noch im Dezember letzten Jahres sorgte dieser Vorschlag für Zündstoff unter den Gemeinderäten: Während der Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2017/2018 schlug die SPD-Fraktion vor, die Kulturförderung in Heidelberg komplett umzukrempeln. Ein Bestandteil dessen war auch der sogenannte Innovationsfonds, aus dessen Topf Geld für innovative und spontane Kultur-Projekte bereitgestellt werden soll. Gut ein halbes Jahr später gibt es unter den Stadträten keinen Redebedarf mehr zu diesem Thema. Der Innovationsfonds heißt jetzt "KulturLabHD" - und wenn alles gut läuft, können sich die ersten Antragssteller mit ihren Projekten Anfang des kommenden Jahres bewerben.

Der Ausschuss für Bildung und Kultur hat am Mittwochabend jedenfalls einstimmig grünes Licht für den neuen Kulturfonds gegeben - und dabei nicht mit Lob für alle Beteiligten gespart. "Das war eine ganz tolle Teamleistung", meinte etwa CDU-Stadtrat Matthias Kutsch. Kathrin Rabus von den Grünen sah das ähnlich und meinte: "Es ist super, dass wir jetzt schon damit anfangen können." Und auch SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Schuster freute sich: "Es war eine enorm gute Zusammenarbeit zwischen diesem Ausschuss und der Verwaltung." Diskutiert wurde während der Verhandlungen etwa immer wieder die Maximalhöhe eines Zuschusses für ein Projekt. Angedacht war zunächst, diese auf 10.000 Euro zu begrenzen. Doch die Stadträte stimmten für eine Verdopplung des Betrags - und so können Einzelprojekte zukünftig mit bis zu 20.000 Euro aus dem Fonds bezuschusst werden. Wer mit seiner Bewerbung Erfolg hat, entscheidet die Stadtverwaltung - genauer: das Kulturamt. Bei Zuschüssen über 5000 Euro hat auch der Ausschuss für Bildung und Kultur ein Mitspracherecht. Ausgestattet wird der Fonds in diesem Jahr mit 50.000, im kommenden mit 120.000 Euro.

Zudem errechnete das städtische Personalamt, wie viel Geld in zusätzliches Personal gesteckt werden muss, das sich künftig um die eingehenden Anträge und sämtliche Arbeiten, die damit zusammenhängen, kümmert: 22.500 Euro müssten dafür im Doppelhaushalt 2017/2018 zur Verfügung gestellt werden. "Die personellen Voraussetzungen müssen noch geschaffen werden", erklärte Andrea Edel, Leiterin des städtischen Kulturamts, im Ausschuss. Erst, wenn eine entsprechende Stelle besetzt werde, könne man mit dem Kulturfonds richtig starten. Das neue Personal ist dann auch dafür verantwortlich, dass jedes eingereichte Projekt sorgfältig anhand eines Kriterienkatalogs geprüft wird. Dem Ganzen liegt eine komplizierte Bewertungsmatrix zugrunde, die Hauptkriterien dabei sind: Künstlerische Qualität, Innovationsgrad, Nutzen für Heidelberg, Zielgruppenarbeit, Wirtschaftlichkeit und Verlässlichkeit.

Vor allem für die Halle 02 hat die vorerst beschlossene Einführung des neuen Kulturfonds - abschließend entscheidet der Gemeinderat darüber am 25. Juli - Konsequenzen. Denn während der Haushaltsverhandlungen im vergangenen Jahr koppelte der Gemeinderat die Förderung für das Veranstaltungshaus in der Bahnstadt an den neuen Fonds: Sollte der 2018 noch nicht zur Verfügung stehen, bekommt die "Halle" noch einmal die volle Förderung in Höhe von 75.000 Euro, hieß es im Beschluss. Da der Kulturfonds jetzt aber quasi beschlossene Sache ist, muss die "Halle" darauf bauen, dass auch ihre Projekte durch den Innovationsfonds gefördert werden.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.