Volkshochschule öffnet wohl am 25. Mai
VHS will retten, was zu retten ist - Viele ausgefallene Termine sollen nachgeholt werden

Von Anica Edinger
Heidelberg. Der 14. Mai war ein guter Tag. Jedenfalls für die Heidelberger Volkshochschule (VHS). Denn an jenem Donnerstag kam am Morgen die erlösende Nachricht vom Landesverband der Volkshochschulen aus Stuttgart: Sie dürfen – unter Auflagen – am 25. Mai wieder öffnen. Die Lenkungsgruppe in Stuttgart ließ bisher so viel verlauten: "Die Einrichtungen der allgemeinen Weiterbildung, wie zum Beispiel Volkshochschulen, sollen wieder eingeschränkt öffnen können."
Silke Reck, Direktorin der VHS in der Bergheimer Straße, ist in diesem Moment ein Stein vom Herzen gefallen. Und der wog schwer. Sehr schwer. Denn: "Noch länger, etwa bis nach den Sommerferien, geschlossen zu bleiben, das wäre desaströs gewesen", sagt Reck am Donnerstag – noch immer beflügelt von der Nachricht aus Stuttgart. Jetzt habe man endlich wieder Zukunft, ein Datum, an das man sich klammern könne. Darauf haben Silke Reck und ihre sechs Bereichsleiterinnen an der Volkshochschule in den letzten Wochen sehnlichst gewartet.
Denn ohne Datum gebe es auch eines nicht: "Planungssicherheit", wie Gabriele Frohn, die Bereichsleiterin der Abteilung Gesellschaft, erklärt. "Jetzt können wir den Blick endlich wieder nach vorne richten", sagt sie. Das gilt auch für die rund 30.000 Menschen aus der ganzen Region, die im Durchschnitt jährlich in die Volkshochschule kommen. Häufig habe man in den vergangenen Wochen Nachrichten bekommen, wann es denn endlich wieder losgehe, berichten Reck und Frohn. Jetzt könne man den Menschen wieder eine Perspektive geben. Klar sei aber auch: "Sicherheit geht vor", sagt Reck.
Deshalb hat sich die Volkshochschule auch schon längst auf eine etwaige Öffnung vorbereitet: Die Cafeteria wurde zum Kursraum umgewandelt. Schließlich sei an gemütliches Kaffeetrinken in den kommenden Monaten sowieso nicht zu denken. Deshalb könnten in dem großen Café-Raum nun auch Kurse mit viel Abstand stattfinden. Sprachangebote etwa oder EDV- und PC-Kurse werden als erstes wieder ins Programm aufgenommen. Auch Entspannungs- und Bewegungskurse wie Yoga seien wieder denkbar – "alles, wo es ruhiger zugeht", sagt Reck. Geschlossen bleibt dagegen die Küche. Dort könne man die strengen Hygieneauflagen schlicht nicht erfüllen.
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Für Kurse, die nun aufgrund der Schließung nicht stattfinden konnten, gilt: "Retten, was zu retten ist", betont auch Frohn. Termine, die also nachgeholt werden könnten, würden auch nachgeholt. Wo das überhaupt nicht funktioniert, seien Gutscheine ausgestellt worden. Beschwerden habe es in dieser Hinsicht noch kaum gegeben. "Alle haben diese Zeit super gut ertragen", findet Reck.
Und auch, wenn die letzten Wochen von allen das Äußerste abverlangt hätten: "Wir sind glimpflich davon gekommen", so Reck. Durch Kurzarbeit, die Soforthilfe des Landes und die Unterstützung der Stadt konnte man finanziell Schlimmeres verhindern. Mehr noch: "Wir haben durch die Schließung einen richtigen Schub bekommen." Gemeint sind die digitalen Angebote. Dieses Thema hätte man sowieso längst angehen wollen. "Nun mussten wir", sagt Reck. Häufig ginge es eben doch nur mit enormen Druck – wie eben durch die Corona-Pandemie. Die vielen Online-Angebote würden auch weiter bestehen bleiben. Natürlich als Ergänzung. Denn die VHS sei laut Reck und Frohn eben vor allem auch eines: Ein sozialer Ort, an dem miteinander "gelebt, gelacht und gelernt" wird.



