Straßensanierung 2014: Die Flickschusterei hat ein Ende

Die Stadt stellt ihr Straßensanierungsprogramm für 2014 vor. Die Hardtstraße und Harbigweg werden dabei besonders teuer.

28.01.2014 UPDATE: 28.01.2014 05:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Die Hardtstraße ist jetzt noch eine der schlimmsten 'Buckelpisten' in Heidelberg. Foto: Alex
Von Holger Buchwald

Es ist eine Mammutaufgabe: 450 Kilometer Straße gibt es in Heidelberg, davon sind rund 20 Prozent, also 90 Kilometer, dringend sanierungsbedürftig. Trotzdem sehen Tiefbauamtsleiter Jürgen Weber und Oberbürgermeister Eckart Würzner die Stadt auf einem guten Weg. Seit der Gemeinderat im letzten Jahr die Haushaltsmittel für die Straßensanierung verdoppelte, wurde bereits mit 24 unterschiedlichen Erneuerungen begonnen. Nun stellten Weber und Würzner ihre Pläne für das laufende Jahr vor (siehe PDF 1), (siehe PDF 2).

Rund 13,2 Millionen stehen im Doppelhaushalt 2013/14 für die Straßensanierung bereit. "Ich gebe offen zu, dass ich mir noch mehr wünschen würde", sagt Würzner. Wegen der finanziellen Situation bliebe aber nichts anderes übrig, als das Straßensanierungsprogramm auf viele Jahre zu strecken. Die Stadt sei nämlich - anders als viele vermuteten - nicht nur für den Unterhalt der kommunalen Straßen, sondern auch für die Landes- und Bundesstraßen auf ihrer Gemarkung zuständig. Deshalb blickt der Oberbürgermeister auch etwas neidisch auf den Rhein-Neckar-Kreis, wo die Gemeinden "nur" ihre eigenen Wege in Ordnung halten müssen.

"In den letzten Jahren haben wir die Durchgangsstraßen erneuert. Jetzt sind die Wohnstraßen dran", begründet Weber die Prioritätenliste, die in diesem Jahr vom Tiefbauamt abgearbeitet wird (siehe Hintergrund). Dabei schlagen zwei Projekte in Kirchheim besonders zu Buche: Der Grundausbau der völlig maroden Hardtstraße im Bereich des S-Bahnhofs wird 1,88 Millionen Euro verschlingen. Die Sanierung des Harbigwegs zwischen Pleikartsförster Straße und dem Fritz-Grunebaum-Stadion kostet 1,1 Millionen Euro. Mit den Arbeiten in diesen beiden Straßen soll im Juli begonnen werden. Das Tiefbauamt veranschlagt für beide Projekte jeweils acht Monate Bauzeit.

Richtig eng wird es für die Autofahrer während der Pfingstferien im Bereich Hans-Thoma-Platz. Die Bauarbeiten dort kosten zwar "nur" 750.000 Euro. Jedoch gibt es für die B 3, die wichtigste Verkehrsader im Heidelberger Norden, nur wenige Umleitungsmöglichkeiten. "Wir stehen mit der Polizei und der Universität in Verbindung, um die Auswirkungen auf die Pendler möglichst gering zu halten", so Weber. Um schnell reagieren zu können, will die Stadt auf Baustellenampeln verzichten, die Polizei werde den Verkehr voraussichtlich per Hand regeln. 16 Stunden am Tag soll gearbeitet werden, auch am Wochenende, damit nach zwei Wochen der Verkehr wieder ungehindert fließen kann.

Glücklich ist Weber über den flexiblen "Straßensanierungstopf", wodurch das Tiefbauamt einen Teil der finanziellen Mittel ohne eine Bindung an ein konkretes Projekt zur Verfügung hat. Dadurch ist die Stadtverwaltung in der Lage, schnell zu reagieren, wenn zum Beispiel die Stadtwerke, der Abwasserzweckverband oder die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) eine Straße aufreißen. Im Anschluss an die Kanalsanierung oder die Gleiserneuerung kann dann gleich die Straße auf der ganzen Breite instand gesetzt werden. Die Flickschusterei von einst hat somit ein Ende.

Die Erneuerung einiger Wohnstraßen geht richtig ins Geld. Dort reicht es oftmals nicht, nur die Fahrbahn abzufräsen und neu zu teeren. In der Hardtstraße zum Beispiel muss der gesamte Unterbau der Straße neu gemacht werden. Und das kostet laut Weber rund 1500 Euro pro laufenden Meter. Einen Wunsch hat der Tiefbauamtsleiter unterdessen noch offen: Er würde gerne auch endlich die Karlsruher Straße zwischen Heidelberg und Leimen instand setzen lassen. "Das ist die einzige Durchgangsstraße, die uns noch fehlt."

Ohne eine Beteiligung des Landes mit 50 Prozent sei dieses Projekt aber nicht finanzierbar. In den nächsten drei Jahren, da ist Weber realistisch, werde daraus wohl nichts.

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