Stadt Heidelberg sieht "gutes Nebeneinander" von Radlern und Wanderern
"Der Wald ist für alle da" - Schmale Pfade für Biker freigegeben.

Nach den mutmaßlichen Anschlägen auf Mountainbiker hat die Stadt Heidelberg sich mit einer Pressemitteilung in die Debatte um die Zustände im Wald eingeschaltet. Der programmatische Titel: "Der Wald ist für alle da."
Im Heidelberger Wald würden sich "Wanderer, Jogger, Hundehalter, Reiter, Forstleute und Jäger, Radfahrer und Mountainbiker" begegnen. Dabei sei es bisher nur in Einzelfällen zu unfreundlichen Begegnungen zwischen Wanderern und Radlern gekommen. "Das Nebeneinander von Radfahrern und Fußgängern wird in Heidelberg ganz überwiegend als sehr gut angesehen." Gelegentlich würden Wanderer sich über den Zustand mancher Wege beschweren, die aufgrund der Nutzung durch Mountainbiker zu Fuß kaum mehr begehbar seien.
Auf RNZ-Nachfrage sagt Friedrich Kilian vom Forstamt: "Wir sprechen von 5 bis 15 Anrufen mit Beschwerden pro Jahr - und zwar von Mountainbikern und Wanderern." Angesichts der Massen, die im Stadtwald unterwegs seien, wären das nur sehr wenige Fälle. Auch gefährliche Hindernisse, die jemand errichte, seien selten. Es kommt allerdings immer wieder vor, dass Äste auf Wege gezogen würden. "Auch Drähte in Bodenhöhe gab es schon einmal", so Kilian. Eine gespannte Schnur auf Kopfhöhe habe aber eine neue Qualität. "Das verurteilen wir aufs Schärfste."
Es sei in Baden-Württemberg nun einmal geltende Rechtslage, dass jeder, der mit dem Rad auf schmalen, naturbelassenen Pfaden unterwegs sei, eine Ordnungswidrigkeit begehe, so Kilian. Gerade diese schmalen Pfade seien für viele Mountainbiker aber besonders attraktiv. "Deshalb haben wir rund zehn Prozent der schmalen Wege offiziell für Radfahrer freigegeben und als Routen ausgewiesen." Außerdem gebe es noch die Freeride-Übungsstrecke am Königstuhl. Diese ist Bikern vorbehalten, die steile Abfahrten mit Sprüngen und Hindernissen lieben.



