Schlierbach: Rewe will auf 1700 Quadratmetern 20.000 Artikel verkaufen
Investor Jürgen Machmeier stellte bei einer Bürgerversammlung den geplanten Markt in Schlierbach vor. Die Anwohner haben Bedenken.

So soll der neue Rewe in der Straße "Am grünen Hag" aussehen: Neben den 28 Stellplätzen vor dem Eingang soll es auch eine Tiefgarage mit 76 Parkplätzen geben. Foto: Welker
Von Thomas Seiler
Heidelberg-Schlierbach. Ulrich Jonas, der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, brachte es am Ende der kontrovers geführten Diskussion in der Bürgerversammlung auf den Punkt: "Wir benötigen einen Vollsortimenter in Schlierbach, und es kann auch nicht der Sinn sein, nur einen Discounter anzusiedeln, wenn es für die Vollversorgung ein Konzept und eine Fläche gibt!" Die Voraussetzungen dazu fand Jürgen Machmeier von der gleichnamigen Vermögensgesellschaft Alpha mit dem Grundstück von Opel-Schweikardt in der Straße "Am grünen Hag", die direkt in die B 37 mündet. Der Investor will dort einen Rewe-Markt bauen, wenn alle Hürden genommen werden können. Erst dann, so Geschäftsführer Holger Schweikardt gegenüber der RNZ, "wenn alles in trockenen Tüchern ist", greifen die Vertragsinhalte mit Machmeier, die nur eine Pacht des Geländes vorsehen. "Bis dahin läuft unser Geschäft ganz normal weiter", betonte er.
Wie lange das dauern wird, konnte auch Margit Sachtleben vom Stadtplanungsamt nicht genau vorhersagen. Anfang Dezember hatte der Investor die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans beantragt, der nun in den gemeinderätlichen Gremien beraten wird. Im Juli könnte der Gemeinderat die Einleitung des Verfahrens beschließen.
Was können die Schlierbacher von einem neuen Rewe erwarten? Über 20 000 verschiedene Artikel, modernes Einkaufen bis hin zu Getränkemarkt und Backshop mit Cafébereich, den ein regionaler Bäcker führen wird. Das berichteten Arno Knapp von Rewe und der im Stadtteil ansässige neue Marktleiter Christian Müller, der diese Position auch in Nußloch innehat. Der Markt soll täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet sein, der Backshop auch sonntags von 8 bis 11 Uhr.
Rund 1700 Quadratmeter stehen in dem Gebäude, das als "Green Building" ausgeführt werden soll, mit moderner Architektur zur Verfügung, wie Architekt Frank Gericke und Machmeier erläuterten. Das Gebäude soll auch eine "angstfreie" Tiefgarage mit 76 Stellplätzen bekommen, die auf der gesamten Vorderfront entlüftet wird, eine Oberlichtverglasung mit Tageslichteinsatz sowie einer Drainage unter der Bodenplatte, damit Bergwasser abfließen kann. Dazu kommen noch 28 ebenerdige Stellplätze, die sich westlich beim Haupteingang ansiedeln.
Im Osten, und das zum Leidwesen der direkten Anlieger, befindet sich der eingehauste Anlieferungstrakt. "Hier werden wir nachbessern", versprach Machmeier, um eine triste Sicht auf eine hohe Wand zu vermeiden. Bedenken gab es natürlich auch von Geschäftsinhabern aus Ziegelhausen, die bislang die Schlierbacher mitversorgen. "Wenn Schlierbach auflebt, sind die Nahversorger in Ziegelhausen tot", befürchtet Sabine Bischoff, die Inhaberin des dort ansässigen Edeka-Marktes. Hier sah Ulrich Jonas zwar eine Beeinträchtigung, aber der erhöhte Wettbewerb liege aus seiner Sicht im Rahmen - und er sagte Hilfe zu, "wenn es anders läuft".



