Ohne Finanzierung bleiben Therapeuten in der Warteschleife
Eine Demo für mehr Therapeuten-Weiterbildungsstellen nach Master zog durch die Hauptstraße.

Heidelberg. (han) Bis zu 2500 Absolventen des Psychotherapie-Masters können nach ihrem Abschluss ihre Ausbildung zu Therapeuten nicht fortführen. Denn es mangelt an Weiterbildungsplätzen, die Finanzierung dafür ist nicht gesetzlich geregelt. Um darauf aufmerksam zu machen, haben Psychologiestudierende am Freitagnachmittag in Heidelberg demonstriert. Die Veranstalter selbst sprachen von 400 Teilnehmern. Mit Schildern wie "Wir therapieren Eure Probleme. Löst unsere" liefen sie von der Bergheimer Schwanenteichanlage über Post-, Sofien- und Hauptstraße zum Uniplatz.
Eileen Kipp, die im Bachelor in Mannheim studiert, unterstrich die Dringlichkeit der Lage. Denn solange die Finanzierung nicht geregelt ist, bildet sich ein "Rückstau" an Absolventen, der immer weiter anwächst. So verspüre sie schon jetzt "Zukunftsängste" und "Notendruck", wenn es um die Konkurrenz um die wenigen Weiterbildungsplätze geht.
Die Weiterbildungsstätten selbst, wie das Heidelberger Zentrum für Psychologische Psychotherapie (ZPP), würden gerne schon jetzt Stellen anbieten, ohne finanzielle Mittel sei das aber nicht möglich, sagte Eva Vonderlin vom ZPP. "Wir wären übermorgen startklar." Doch aktuell sei es einfach nicht möglich, die Psychotherapeuten in Weiterbildung nach Tarif zu bezahlen.
Auch mehrere Vertreter von Parteien sprachen im Rahmen der Demo, so auch Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Mirow. "Die Krisen in unserer Gesellschaft nehmen zu. Da brauchen wir die Sicherstellung der psychotherapeutischen Versorgung." Denn die Masterabsolventen arbeiten bereits in ihrer Weiterbildung als Fachkräfte. Mirow versprach, dass die Linke im Bundestag sich für eine "schnellstmögliche Finanzierung" einsetzt. "Ihr habt ein Recht darauf, Eure Ausbildung zu beenden und währenddessen fair bezahlt zu werden."