Neujahrsempfang in Handschuhsheim: Der Stadtteil und der Masterplan

Die Diskussion um den Masterplan für das Neuenheimer Feld interessiert auch in Handschuhsheim - Ehrungen beim Neujahrsempfang

09.01.2017 UPDATE: 10.01.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Geehrte und Gratulanten im Carl-Rottmann-Saal (von links): Tom Riegler, Jürgen Brose, Jürgen Grieser, Martina Schmid, Gerhard Genthner, Christel Bachert und Thomas Neureither. Foto: Friederike Hentschel

Von Steffen Blatt

Heidelberg-Handschuhsheim. Auch beim Neujahrsempfang in Handschuhsheim klangen die große Politik und die Ereignisse des vergangenen Jahres nach. Stadtteilvereinsvorsitzender Gerhard Genthner ging in seiner Rede auf die "postfaktischen Zeiten" ein. "Fakten spielen eine immer kleinere Rolle, dafür Stimmungen, Vorurteile und manipulierte Nachrichten." Das funktioniere hervorragend in der Anonymität des Internets - "und darum freue ich mich, dass sie alle persönlich hier sind, um sich zu unterhalten und auszutauschen", sagte Genthner im voll besetzten Carl-Rottmann-Saal.

In Handschuhsheim war es vor allem ein Ereignis, das 2016 für Schlagzeilen sorgte, und zwar für positive: Am 24. November wurde das Füllfederhaltermuseum im Alten Rathaus eröffnet. Genthner erinnerte daran, dass der Stadtteil durch Spenden und Sponsoren 36.000 Euro für den Innenausbau beigetragen habe. "Das Museum ist immer gut besucht und hat überregionale Beachtung gefunden", berichtete der Vorsitzende.

Später wurde auch der Mann geehrt, der das Museum erst möglich gemacht hatte: Thomas Neureither wurde mit der silbernen Ehrennadel des Stadtteilvereins ausgezeichnet. Seine Sammlung mit über 1000 Schreibgeräten sowie Maschinen, Werkzeugen und Werbung wird im Alten Rathaus gezeigt. Die goldene Ehrennadel erhielt Jürgen Brose, der sich als Schriftführer des Stadtteilvereins und als "unermüdlicher Autor" (Genthner) verdient gemacht hat. "Seine unaufgeregte und bedächtige Art tut den oftmals hitzigen Diskussionen im Stadtteilverein gut", hob Genthner noch eine andere Qualität des Geehrten hervor. Präsente erhielten auch Tiefburg-Verwalter Tom Riegler, die scheidende Leiterin der Vereinsgeschäftsstelle, Martina Schmid, und ihre Nachfolgerin Christel Bachert.

Was die Handschuhsheimer 2017 beschäftigen wird, ist zum einen die Unterbringung von Flüchtlingen "Im Weiher". Die Unterkunft soll in den kommenden Wochen bezogen werden, und dann wird sich auch der Arbeitskreis "Handschuhsheim hilft" für ein gutes Zusammenleben mit den Nachbarn einsetzen. Rund 100 Freiwillige sind in dem Kreis aktiv. Zum 1. Februar startet die Parkraumbewirtschaftung im Handschuhsheimer Ortskern, die aber nicht in den Abendstunden gilt. "Wir werden uns die Ergebnisse anschauen", so Genthner. Auch der Masterplan für das Neuenheimer Feld interessiert die Handschuhsheimer. Der Stadtteil wird in den Gremien vertreten sein, die den Prozess begleiten, und Genthner forderte, "die Interessen aller Betroffenen zu berücksichtigen".

OB Eckart Würzner wünschte sich für 2017 in Handschuhsheim "eine Offenheit in wichtigen Diskussionen", wie etwa beim Masterplan. "Die Stadt braucht die Universität und die Forschungseinrichtungen. Und wenn die eine Entwicklungsperspektive brauchen, dann ist es unsere Aufgabe, diesen Diskurs zu führen - offen und zusammen mit den Bürgern", so Würzner. Und weiter: "Niemand hat vor, das Handschuhsheimer Feld zu bebauen, aber die Universität hat dort genehmigte Baugebiete. Wir müssen schauen, wie die Perspektiven im Feld aussehen und wie im Rest der Stadt."

Beim Thema Füllfederhaltermuseum dankte er wie Genthner den Spendern und Sponsoren - und dem Gemeinderat, der immerhin auch 250.000 Euro für das Projekt genehmigt hatte.

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