Neuer Anlauf für das Neuenheimer Feld: Der Masterplan soll es richten

 SPD: "In der ganzen Stadt nach Erweiterungsflächen suchen" 

13.09.2016 UPDATE: 14.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden

Einfahrt von der Berliner Straße ins Neuenheimer Feld: Eine Straßenbahn wird hier so schnell nicht fahren. Foto: Alex

Von Steffen Blatt

Wenn sich heute der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats zu seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien trifft, dann geht es mal wieder ums Neuenheimer Feld. Nachdem der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) die Straßenbahn durch das Gebiet beerdigt hatte, soll es nun ein Masterplan richten. Der Weg dorthin ist Thema in der heutigen Sitzung.

Bis 2019 will man in einem neuen Anlauf eine rechtliche Grundlage für zukünftige Projekte im Neuenheimer Feld schaffen, nachdem der VGH den Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Karlsruhe für die Straßenbahn für nichtig erklärt hat. Damit gilt nun wieder unter anderem der Bebauungsplan von 1961, der keine Straßenbahn zulässt. Stadt, Land und Universität haben sich zusammengesetzt und ein Verfahren erarbeitet, wie der Masterplan entstehen soll. Über vier Phasen soll das Konzept entwickelt werden, es gibt Planungsateliers, Bürgerforen, "Entwurfsteams", einen Lenkungs- und einen Steuerungskreis. Man will sich mit einem "engeren Betrachtungsraum" beschäftigen, der die Einrichtungen von Universität, Uniklinik, den Zoo und einige Sportanlagen umfasst, aber auch einen "erweiterten" Bereich in den Blick nehmen, der auch die Wieblinger Neckarseite, das Gebiet östlich der Berliner Straße und das Handschuhsheimer Feld bis auf die Höhe des Sportzentrums Nord enthält. Die Kosten für den gesamten Prozess werden auf 994.000 Euro geschätzt, die sich Stadt und Land teilen wollen. Schon vor den Sommerferien wurde das Konzept im Ausschuss vorgestellt, und damals gab es so viele Anträge und Ergänzungswünsche, dass der Gemeinderat das Konzept gar nicht groß behandelte, sondern es gleich wieder in das Gremium zurückwies.

Wie schon im Juli fordert die SPD nun noch einmal, dass zunächst Klarheit darüber herrschen müsse, was mit den bestehenden Bebauungsplänen möglich sei und was nicht. "Erst dann wollen wir entscheiden, wie und wo wir in der Stadt weitere Entwicklungsmöglichkeiten für Universität und Kliniken sehen. Falls die Flächen im Neuenheimer Feld nicht ausreichen, müssen wir ergebnisoffen weitersehen", wird die Fraktionsvorsitzende Anke Schuster in einer Pressemeldung zitiert. Damit wendet sich die SPD gegen den vorgeschlagenen "erweiterten Betrachtungsraum" aus der Verwaltungsvorlage. Geht es nach den Sozialdemokraten, soll der das gesamte Stadtgebiet umfassen. Alles andere "wäre zu kurz gesprungen", so Schuster weiter.

Das habe dann auch Konsequenzen für die vorgesehene Bürgerbeteiligung. Denn wenn Flächen woanders im Stadtgebiet Teil des Masterplans werden sollten, müssten auch andere Gruppen einbezogen werden, als wenn es nur um das Neuenheimer Feld ginge. Daher schlägt die SPD ein "Mehrstufenkonzept" für die Bürgerbeteiligung vor.

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Info: Die Ausschusssitzung beginnt heute um 17 Uhr im Neuen Saal des Rathauses, der Masterplan ist Punkt zwei auf der Tagesordnung.

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