Neubauten so groß wie eine Klinik

Am kommenden Mittwoch ist Grundsteinlegung für die Marsilius-Arkaden - Hier leben und arbeiten ab 2015 bis zu 1500 Menschen

17.10.2013 UPDATE: 17.10.2013 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
Auf dem Areal der Marsilius-Arkaden stand früher ein Schwesternwohnheim. Foto: Alex
Von Holger Buchwald

Ein riesiges Baggerloch klafft derzeit noch am südlichen Ende des Neuenheimer Feldes, dort, wo einst das zwölfgeschossige Schwesternwohnheim stand. Doch schon bald zieht hier wieder Leben ein. Am kommenden Mittwoch wird der Grundstein für die Marsilius-Arkaden gelegt. In den drei Hochhäusern werden ab Ende 2015 bis zu 1500 Menschen leben und arbeiten.

Sieben Jahre ist es her, dass die Geschichte der Marsilius-Arkaden ihren Anfang nahm. Damals suchte die Universität einen dauerhaften Standort für das Marsilius-Kolleg, einer wichtigen Säule der Exzellenzinitiative. Momentan treffen sich die Wissenschaftler noch im Haus Buhl in der östlichen Altstadt. Doch die Situation dort ist sehr beengt. Zudem, so Universitätsrektor Bernhard Eitel, müsse das Haus Buhl früher oder später grundlegend saniert werden.

In den Marsilius-Arkaden soll aber nicht nur das Wissenschaftskolleg eine neue Heimat finden. Es ist in jeder Beziehung ein Projekt der Superlative. Andreas Epple, dessen Epple Projekt GmbH nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für die Neubauten bekam, schätzt das Investitionsvolumen auf 60 Millionen Euro. 20 000 Quadratmeter Nutzfläche werden "Im Neuenheimer Feld 130" entstehen. Laut Eugen Zilow, Leiter der Planungsgruppe Medizin, entspricht dies dem Neubau einer großen Klinik wie der Chirurgie. Zum Vergleich: Die neue Haut- und Frauenklinik hat nur 12 000 Quadratmeter Nutzfläche.

Gebaut werden zwei zehngeschossige Häuser mit einem quadratischen Grundriss, deren erste beiden Stockwerke über zweigeschossige Arkaden miteinander verbunden sind. Auf dem westlichen Teil des Geländes entsteht ein größerer rechteckiger Bau mit zwölf Geschossen. In dieses Gebäude zieht die medizinische Fakultät mit ganz unterschiedlichen Einrichtungen ein. Zentral werden von hier aus die klinischen Studien überwacht, die in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen haben. Auch das Zentrum für Informations- und Medizintechnik - eine wichtige Serviceeinheit für die Universitätskliniken - bekommt hier eine Heimat, genauso wie die Institute für Arbeitsmedizin und Biometrie oder der Betriebsarzt des Universitätsklinikums. Nach Fertigstellung des Neubaus werden einige Gebäude im Altklinikum Bergheim frei. Möglicherweise wird das Land als Eigentümer sie künftig anders nutzen oder verkaufen.

Das Marsilius-Kolleg als Namensgeber wird rund 1100 Quadratmeter in einem der kleineren Türme nutzen. Dort sind unter anderem Seminar- und Konferenzräume, Büros und eine Lounge vorgesehen, wie sie die Wissenschaftler für den Gedankenaustausch in einer modernen interdisziplinären Denkfabrik benötigen. Zugleich werden auf dem Gelände aber auch 94 Wohnungen entstehen: Für Klinikbeschäftigte, Gastwissenschaftler, die nur über einen gewissen Zeitraum in Heidelberg bleiben, und Mitarbeiter des Marsilius-Kollegs.

Nicht zuletzt ist auch ein ökumenisches Zentrum geplant: für die Krankenhausseelsorge und das geistliche Leben auf dem Campus. So bleibt für Unirektor Eitel bei den Marsilius-Arkaden nur ein Wunsch offen: Dass der Campus Bergheim und das Neuenheimer Feld endlich mit einem Neckarsteg verbunden werden.

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