Heidelberg

Nach Razzia wird Rockergruppe "Gremium MC Southgate" verboten (Update)

Verdacht der organisierten Kriminalität - 2015 gegründete, vorwiegend im Raum Heidelberg aktive Ortsgruppe des "Gremium MC Germany"

10.03.2021 UPDATE: 12.03.2021 15:22 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Symbolfoto; dpa

Stuttgart/Heidelberg. (dpa)  Nach Razzien und Ermittlungen ist die Rockergruppe "Gremium MC Southgate" wegen des Verdachts der organisierten Kriminalität verboten worden. "Von dem Verein geht eine schwerwiegende Gefährdung für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit aus", begründete das baden-württembergische Innenministerium am Freitag die Entscheidung. Das Verbot stütze sich auf das Vereinsgesetz.

Zwei Tage zuvor hatten rund 160 Polizisten mehr als ein Dutzend Objekte der Rockergruppe im Regierungsbezirk Karlsruhe durchsucht. Es seien dabei ausreichende Erkenntnisse gewonnen worden. Ziel der Razzien sei es unter anderem gewesen, Informationen über die Struktur des Vereins zu bekommen. Dem Club und seinen Mitgliedern werfen die Ermittler zahlreiche Straftaten vor, darunter Körperverletzungs- und Nötigungsdelikte sowie eine besonders schwere räuberische Erpressung.

Das nun verbotene "Gremium MC Southgate" oder "Chapter Southgate" wurde laut Ministerium 2015 gegründet und ist vorwiegend im Raum Heidelberg aktiv als Ortsgruppe des "Gremium MC Germany", der größten nationalen "Outlaw Motorcycle Gang". Für die auch als "rockerähnliche Gruppierungen" bezeichneten Gangs wie "Gremium MC Southgate" sei das Motorrad allerdings kein wesentliches Identifikationsmerkmal, heißt es im Sicherheitsbericht des Landes für das Jahr 2020. "Gremium MC Germany" strebt laut Ministerium territorialen und finanziellen Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene an und versucht regelmäßig, dies mit Gewalt durchzusetzen.

Laut Sicherheitsbericht sind im Südwesten vier sogenannte "Outlaw Motorcycle Gangs" unterwegs: Neben dem 1972 in Mannheim gegründeten "Gremium MC" gehören auch der "Hells Angels MC", der "Bandidos MC" und der "Outlaws MC" dazu. "Vieles deutet darauf hin, dass kriminelle Mitglieder ihre Gewinne überwiegend mit dem Rauschgifthandel und im Rotlichtmilieu machen", heißt es in dem Bericht von Polizei und Innenministerium. Laut Aufstellung der Sicherheitsbehörden haben die rund 100 Ortsgruppen etwa 1400 Mitglieder und Unterstützer (Supporter) in Baden-Württemberg. Allerdings sei die Zahl der Mitglieder zuletzt zurückgegangen.

Update: Freitag, 12. März 2021, 15.53 Uhr


Razzien und Ermittlungen bei Rockergruppe "Gremium MC Southgate"

Heidelberg. (dpa) Wegen des Verdachts krimineller Aktivitäten sind im Regierungsbezirk Karlsruhe 13 Objekte der Rockergruppe "Gremium MC Southgate" durchsucht worden. Unter Leitung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg waren am frühen Mittwochmorgen rund 160 Polizisten im Einsatz.

Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums erfolgten die Razzien im Zuge von vereinsrechtlichen Ermittlungen. Es bestehe der Verdacht, dass von dem Verein schwerwiegende Gefährdungen für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit ausgehen, begründete Innenminister Thomas Strobl (CDU) das Vorgehen. Durchsucht wurden ein Clubheim sowie Objekte von zehn Funktionären.

Bei "Gremium MC Southgate" beziehungsweise "Chapter Southgate" handelt es sich dem Ministerium zufolge um eine 2015 gegründete, vorwiegend im Raum Heidelberg aktive Ortsgruppe des "Gremium MC Germany", der größten nationalen "Outlaw Motorcycle Gang". "Gremium MC Germany" strebe territorialen und finanziellen Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene an und versuche regelmäßig, dies mit Gewalt durchzusetzen.

Das Ministerium wirft "Gremium MC Southgate" und seinen Mitgliedern zahlreiche Straftaten vor, darunter Körperverletzungs- und Nötigungsdelikte sowie eine besonders schwere räuberische Erpressung.

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