Heidelberg

Mietverträge mit Ablaufdatum in der Südstadt

Die Mietverträge in Mark Twain Village Süd-Ost enden 2035 - Kommt dann die Nachverdichtung?

22.10.2019 UPDATE: 23.10.2019 06:00 Uhr 58 Sekunden

Schon seit 2016 sind die ehemaligen US-Gebäude in der Kirschgartenstraße wieder bewohnt. Doch 2035 könnten sie abgerissen werden. Foto: Rothe

Von Denis Schnur

Heidelberg. Sie waren die Pioniere in der Südstadt: In der Häuserzeile zwischen Römer- und Kirschgartenstraße, wo über Jahrzehnte US-amerikanische Soldaten und ihre Familien lebten, zogen 2016 die ersten Mieter ein. Während auf dem Rest der Konversionsflächen noch viele Um- und Neubauten anstehen, dauerte es hier, in Mark Twain Village Süd-Ost, nach dem Abzug der US-Armee nur vier Jahre bis zur zivilen Nachnutzung.

Doch die Bewohner der rund 84 Wohnungen haben in ihrem Vertrag alle ein fixes Enddatum: 2035 endet ihr Mietverhältnis. Das war kürzlich auch Thema im städtischen Konversionsausschuss. "Ist das unausweichlich?", wollte Stadtrat Bernd Zieger (Linke) wissen.

"Ja, das ist es", betonte Ronald Odehnal, Geschäftsführer von MTV Bauen und Wohnen - dem gemeinsamen Unternehmen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH, der Volksbank und mehrerer Baugenossenschaften, das in der Südstadt den Wohnraum entwickelt. "Diese Perspektive für 20 Jahre haben wir schon früh festgelegt", so Odehnal.

Denn schon vor dem Bezug 2016 hätte man sich auch vorstellen können, das Gebiet anders zu bebauen. Jedoch wollte man damals zunächst schnell für dringend benötigten Wohnraum sorgen. Zumal rund Dreiviertel der Wohnungen dort für Mieten unterhalb der Marktpreise vergeben wurden - also in einem Segment, das in Heidelberg fehlt.

Für die Zeit nach 2035 wollte man sich jedoch bewusst die Möglichkeit offenlassen, an dieser Stelle nachzuverdichten: "Durch Abriss und Neubau könnte man dort noch mehr Wohnraum schaffen", erklärte Odehnal dem Konversionsausschuss. Denn aktuell habe die Stadt durch die ehemaligen Armee-Areale noch viel Wachstumspotenzial: "Aber 2035 müsste man sonst vermutlich Äcker in Anspruch nehmen."

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