Mehr als 1,8 Millionen Radfahrten in der Heidelberger Plöck gemessen

Die Altstadtstraße ist eine der beliebtesten Verbindungen - Stadt wertete Fahrradzählanlagen aus - Grüne: "Es gibt viel zu tun"

20.01.2017 UPDATE: 22.01.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

1 817 765 Fahrräder hat die in den Boden eingelassen Zählanlage in der Plöck am Ebertplatz im vergangenen Jahr erfasst - so viele wie an keiner anderen Station. Dies liegt aber auch daran, dass an der Ernst-Walz-Brücke lediglich in einer Fahrtrichtung gezählt wird. Foto: Rothe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Das Fahrrad ist das beliebteste Fortbewegungsmittel in Heidelberg. Das ging schon aus der "Fahrradstudie 2015" des Sinus-Instituts hervor. Diese Einschätzung wird nun von der aktuellen Auswertung der Fahrradzählanlagen erneut bestätigt. Vier solcher Stationen gibt es im ganzen Stadtgebiet. Während die Anlagen auf der Südseite der Ernst-Walz-Brücke und in der Gaisbergstraße weithin sichtbar sind, sind die beiden anderen in der Plöck (Höhe Friedrich-Ebert-Platz) und in der Mannheimer Straße Richtung Wieblingen unsichtbar im Boden eingelassen.

"Die Plöck ist die Wurzel allen Übels", hatte Dieter Schäfer, Chef der hiesigen Verkehrspolizei einmal gesagt. Und in der Tat geht es in dieser Altstadtstraße besonders eng zu. Mehr als 1,8 Millionen Radler waren im Jahr 2016 dort in beiden Fahrtrichtungen unterwegs, die Messstation in der Gaisbergstraße erfasste zum Vergleich 1,3 Millionen, die in der Mannheimer Straße immerhin noch mehr als 612.000. Mehr Radfahrer gibt es nur auf der Ernst-Walz-Brücke.

Dort wurden in 2016 zwar "nur" rund 1,2 Millionen Radler gezählt, allerdings im Gegensatz zu den drei anderen Stationen nur in einer Fahrtrichtung - vom Neuenheimer Feld zum Hauptbahnhof. Geht man davon aus, dass genauso viele in der Gegenrichtung unterwegs sind, macht das stolze 2,4 Millionen Radler in zwölf Monaten. "Die große Anzahl der Menschen, die täglich durch die enge Mittermaierstraße fahren, zeigt, wie notwendig eine eigene Fuß- und Radwegeverbindung über den Neckar ins Neuenheimer Feld ist", so Baubürgermeister Jürgen Odszuck.

Streng genommen gibt es in Heidelberg keine bestimmte Radsaison. Hier steigt man das ganze Jahr über gerne in den Sattel. Trotzdem gibt es einen Spitzenmonat - und zwar den Juli. In der Plöck wurden in diesem Sommermonat 216.609 Radler gezählt, Rekordtag war der 7. Juli mit 9818 in 24 Stunden.

Die Anlage in der Ernst-Walz-Brücke ist die älteste und schon seit 2014 in Betrieb. Daher lässt sich hier ein Vergleich zum Vorjahr ziehen - demnach radelten in 2016 zwar rund 1000 Menschen weniger über die Brücke, doch der Durchschnittswert an Werktagen ist von 3868 in 2015 auf 3889 Radler (in einer Fahrtrichtung) leicht gestiegen.

Die Gemeinderatsfraktion der Grünen freut sich über die aktuellen Zahlen und sieht sich in ihrer Verkehrspolitik bestätigt. "Die Entwicklung zeigt, dass gerade unter der Woche der Radverkehr zugenommen hat", so Stadtrat Christoph Rothfuß. Das spreche dafür, dass immer mehr Heidelberger mit dem Rad zur Arbeit fahren. "Das freut uns, aber es gibt noch viel zu tun."

Daher wollen sich die Grünen für eine Verbesserung des Radwegenetzes einsetzen. Auf ihren Antrag hin stehen im Doppelhaushalt für die nächsten beiden Jahre 600.000 Euro zusätzlich für die Förderung des Radverkehrs zur Verfügung. Das Geld, so Rothfuß, könnte beispielsweise dazu genutzt werden, um Lücken im Wegenetz zu schließen, die Infrastruktur für Pedelecs zu verbessern und mehr geeignete Abstellmöglichkeiten zu schaffen.

Info: Über die tagesaktuellen Zahlen an den vier Messstellen kann man sich auf der städtischen Homepage informieren.

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