Medizin am Abend in Heidelberg

Was der Radiologe erkennen kann

In Bildern aus Röntgengeräten und Tomographen stecken viele Informationen zur Krankheit

20.06.2017 UPDATE: 21.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden

Prof. Hans-Ulrich Kauczor. Foto: privat

Von Birgit Sommer

Ein Radiologe ist kein Fotograf, sondern ein Arzt. Prof. Hans-Ulrich Kauczor, der Ärztliche Direktor der Universitätsklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, muss das wohl öfter mal erklären: Die Bilder fertigen meist Radiologieassistenten an. Bei der nächsten Veranstaltung "Medizin am Abend" von Uniklinikum und RNZ am Mittwoch, 28. Juni, wird Kauczor den Zuhörern vor Augen führen, wie aus den Bildern aus Röntgengerät, Computertomograph (CT) und Magnetresonanztomograph (MRT, auch: Kernspin) eine Diagnose entwickelt wird.

Wenn ein junger Mediziner endlich Röntgenfacharzt ist, hat er in seiner fünfjährigen Ausbildungszeit schon 20.000 Bilder gesehen und einiges für die Analyse gelernt. Je höher die Strahlungsdosis, desto schöner und deutlicher die Bilder - das jedenfalls gilt laut Kauczor für die Ärzte in Heidelberg nicht. Jetzt schon würden Alter, Größe, Gewicht und das zu befundende Organ betrachtet, um eine möglichst geringe Strahlendosis einzustellen. "In den letzten zehn Jahren hat sich die Dosis im Computertomograph, die wir brauchen, mehr als halbiert", sagt Kauczor.

Gar keine ionisierende Strahlung liefert der MRT. Rund 20.000 Aufnahmen jährlich werden so im Universitätsklinikum hauptsächlich von Gehirn, Knochen, Gelenken, von Leber und Bauchspeicheldrüse angefertigt.

Auch "Big Data" wird ein Thema des Radiologen sein. Er glaubt, dass es eine große Hilfestellung für Ärzte ist, wenn Wissen aus verschiedenen Bereichen zusammengeführt wird, das man nicht im Kopf haben kann. Dass der Computer allerdings demnächst differenzierte Analysen von Bildern machen kann, glaubt Prof. Kauczor nicht. Wie man in schwierigen Fällen von Erkrankungen am besten vorgeht - dafür haben Experten mit Erfahrungen aus verschiedenen Abteilungen immer noch die besten Ideen.

Dass Kauczor den Vortrag zur Radiologie mit Bildern illustrieren wird, ist selbstverständlich. Er wird klare Diagnosen zeigen, gutartige Veränderungen wie etwa Leberzysten, die jeder Mensch hat, oder bösartige Pankreastumore. Und natürlich erfährt das Publikum, in welchen Fällen die Ärzte komplexere Untersuchungen für angebracht halten.

Info: Prof. Hans-Ulrich Kauczor: "Durchblick: Wie der Radiologe aus Bildern Wissen macht", Mittwoch, 28. Juni, 19 Uhr, Foyer der Kopfklinik, Im Neuenheimer Feld 400.

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