Heidelberger Wohnungsbau erreicht Rekordstand

Im letzten Jahr kamen 875 Einheiten neu auf den Markt - Motor bleibt die Bahnstadt, die große Hoffnung sind die US-Flächen

22.09.2015 UPDATE: 23.09.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden

Stadtteil Bahnstadt: Hier wurden 2013 im letzten Jahr 762 neue Wohnungen fertig. Foto: Kay Sommer

Von Micha Hörnle

Seitdem die Bahnstadt gebaut wird, geht es mit der Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Heidelberg aufwärts: Seit 2012 liegt die zwischen 800 und 900 Einheiten, also deutlich mehr als die 500, die das städtische Wohnentwicklungsprogramm vorsah. Im letzten Jahr wurden brutto 909 Wohnungen fertig.

Zieht man die 34 abgerissenen Einheiten ab, sind es netto noch 875 Wohnungen. Das ist sogar im Vergleich der letzten 15 Jahre das mit Abstand beste Ergebnis. Denn im letzten Jahr wurden zwar 967 Wohnungen fertiggestellt, aber auch 337 abgerissen - vor allem im Kirchheimer Quartier Höllenstein.

Ohne die Bahnstadt hätte die Stadt allerdings ihre eigenen Ziele verfehlt. Denn im neuen Stadtteil wurden im letzten Jahr 503 Wohnungen fertig, in allen anderen Stadtteilen zusammengerechnet waren es netto nur 372. Am meisten wurde letztes Jahr noch in Kirchheim (87 neue Einheiten netto) und in der Weststadt (81) gebaut, es folgen Rohrbach (52), Wieblingen (50), Ziegelhausen (36) und dann erst der größte Stadtteil Handschuhsheim (27).

Wenig gebaut wurde in der Altstadt (9), der Südstadt (7), im Pfaffengrund (7) oder in Bergheim (5). Keine Neubauten melden der Boxberg und der Emmertsgrund, in Schlierbach gab es sogar eine Wohnung weniger. Durch den Neubau zahlreicher Studentenheime - allein in der Bahnstadt entstanden 206 Einheiten - sind rund 40 Prozent Ein- und Zweiraumwohnungen. Drei oder vier Räume haben rund 41 Prozent der fertiggestellten Wohnungen, rund 19 Prozent haben fünf Räume und mehr.

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Seitdem die Bahnstadt gebaut wird, kommen deutlich mehr Wohnungen auf den gesamtstädtischen Markt. Grafik: Peh & Schefcik

Die hohe Bautätigkeit ist keine Eintagsfliege, denn in Heidelberg lagen zum Ende des letzten Jahres Baugenehmigungen für rund 1400 Wohnungen vor, rund die Hälfte davon in der Bahnstadt. In Kirchheim sollen rund 300 Wohnungen entstehen, 250 davon im Höllenstein, das die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) derzeit neu entwickelt: Die Arbeiten sollen bis 2017 abgeschlossen sein. Weitere rund 160 Wohnungen werden in Rohrbach gebaut, davon 90 in der Brechtelstraße, wo einst der Rewe-Markt stand.

Die große wohnungspolitische Hoffnung sind momentan die US-Flächen: In der Südstadt werden bald im ehemaligen Mark Twain Village in Zusammenarbeit mit dem "Bündnis für Konversionsflächen" rund 1400 Einheiten gebaut, für die allerdings derzeit noch keine Baugenehmigungen vorliegen. Der "Masterplan Südstadt" sieht vor, dass 70 Prozent für preiswertes Wohnen reserviert sein sollen.

Auf dem Gelände des ehemaligen US-Hospitals in Rohrbach sollen rund 600 neue Wohnungen entstehen. Besonders gesucht sind traditionell "Studentenbuden". Seit sechs Jahren wurden über 2000 neue Wohnungen für diese Klientel geschaffen - darunter rund 260 Wohnungen, die vom Studierendenwerk Heidelberg auf den Konversionsflächen am Holbeinring und an der Römerstraße angemietet wurden, sowie rund 440 neue Appartements im Neuenheimer Feld und rund 560 in der Bahnstadt.

Insgesamt gab es Ende 2014 in der Stadt 19.634 Wohngebäude mit 75.120 Wohnungen. Der größte Vermieter in Heidelberg ist die hundertprozentige Stadttochter GGH mit rund 7200 Einheiten - fast 15 Prozent aller Mietwohnungen in Heidelberg.

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