Weltkindertag wird in die Bahnstadt umziehen
Beim Runden Tisch Neckarwiese bekräftigte Wolfgang Erichson seine Pläne - Zu viele Veranstaltungen

Buntes Programm auf der Neckarwiese bei einem Weltkindertag. Archivfoto: Stadtverwaltung
tt. Die Zahl der Veranstaltungen, die auf der Neckarwiese stattfinden dürfen, soll nicht erhöht werden. Dafür sprachen sich Anwohner und der Stadtteilverein Neuenheim mit Vehemenz beim Runden Tisch Neckarwiese aus. Anfang März hatte der für die öffentliche Ordnung und die Grünflächen zuständige Bürgermeister Wolfgang Erichson (Grüne) angekündigt, ab 2018 nur noch Veranstaltungen auf dem Neckarvorland zu genehmigen, die einen Bezug zum Sport oder Wassersport haben. Für den Weltkindertag und das Kindertheaterfestival des Kulturfensters brachte Erichson eine Verlagerung ins Spiel, um die vom Gemeinderat genehmigte Zahl von maximal acht Veranstaltungen pro Jahr auf der Neckarwiese einhalten zu können.
"Seit 2008 haben wir es nur einmal geschafft, uns tatsächlich an diese acht Veranstaltungen zu halten", sagte Bürgermeister Wolfgang Erichson beim Runden Tisch. Das war 2010, der Spitzenwert von zwölf Veranstaltungen wurde 2013 erreicht, als die Feierlichkeiten für "The Wedding" die Neckarwiese beanspruchten. 2008 und 2016 gab es jeweils neun, 2009, 2012, 2014 und 2015 jeweils zehn und 2011 elf Veranstaltungen auf dem Neckarvorland. "Weil es immer mehr wurde, haben wir uns in den letzten Jahren darauf verständigt, Veranstaltungen zusammenzulegen", erklärte Erichson. So findet in diesem Jahr der Rollstuhlmarathon zusammen mit dem LBS-Beachvolleyball-Cup am 1. Juli statt.
Trotz der Kritik, die Erichson für seinen Vorstoß erntete, den Weltkindertag zu verlagern, hält der Bürgermeister an der Grundidee fest. Er habe dem Kulturfenster zugesagt, dass sowohl der Weltkindertag als auch die Kindertheatertage in diesem und im nächsten Jahr auf der Neckarwiese stattfinden können. Als Kompromiss hatte man sich ebenfalls auf eine zeitliche Zusammenlegung geeinigt. "Ausrichter des Weltkindertages ist aber die Stadt in Kooperation mit dem Kulturfenster und deshalb soll er ab 2019 auf der Pfaffengrunder Terrasse in der Bahnstadt stattfinden", sagte Erichson. Schließlich sei der neue Stadtteil ideal als Austragungsort geeignet, weil es dort die höchste Kinderdichte in der Stadt gebe, so Erichson. "Ich hoffe, dass es uns gelingt, das Kulturfenster in den nächsten beiden Jahren von diesem Umzug zu überzeugen", sagte Erichson. Stadtrat Matthias Kutsch (CDU) schlug zudem ein Rotationsprinzip für den Weltkindertag durch die Stadtteile vor, um Kinder mit einzubeziehen, die sonst nicht auf die Neckarwiese gekommen wären.
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Andreas Knorn vom Stadtteilverein regte an, den Smart Beach-Cup auf einen Platz in der Altstadt zu verlagern. "Sonst ist die Neckarwiese wieder in einem desolaten Zustand", so der stellvertretende Vorsitzende. Im vergangenen Jahr hatten die Lastwagen bei der Anlieferung des Veranstaltungsmaterials die aufgeweichte Wiese so zerstört, dass sie vom Landschaftsamt neu angelegt werden musste und lange Zeit nicht nutzbar war.



