Heidelberg: Alla-Hopp-Anlage im Kirchheimer Harbigweg braucht Verkehrskonzept
Seit der Eröffnung der Alla-Hopp-Anlage im Heidelberger Stadtteil Kirchheim nehmen die Verkehrsprobleme zu - Jetzt soll ein Gesamtkonzept erstellt werden

Von Steffen Blatt
Heidelberg. Auf der Alla-Hopp-Anlage am Harbigweg kann man sich nach Herzenslust bewegen. Es gibt eine Laufbahn, Trampoline, Kletterfelsen und vieles mehr. Viele Besucher verzichten allerdings auf allzu viel Bewegung, um zur Anlage hinzukommen - der Straßenrand direkt an dem Gelände ist regelmäßig zugeparkt, obwohl dort absolutes Halteverbot besteht. Weil es darüber hinaus noch mehr Probleme mit dem Verkehr gibt, soll nun ein Gesamtkonzept erstellt werden.
Eigentlich ist der Harbigweg nur für "Landwirtschafts- und Gelegenheitsverkehre" ausgelegt, wie es in einer Vorlage der Stadtverwaltung heißt. Doch durch die vielen Sportanlagen in dem Gebiet kann von "gelegentlich" schon lange nicht mehr die Rede sein. Gerade bei großen Veranstaltungen reichen die bestehenden Parkplätze nicht aus - und durch die Alla-Hopp-Anlage wurde die Situation nicht besser. Zudem soll der Harbigweg in Zukunft besonders für den Radverkehr eine Verbindungsachse in die Patton Barracks im Norden werden.
Darum soll jetzt ein Verkehrsplanungsbüro ein Gutachten erstellen, das die aktuelle Situation beschreibt und die zukünftigen Anforderungen aufzeigt, etwa bei Parken und Verkehrssicherheit. Ebenso soll die Verkehrsmenge prognostiziert werden, etwa zu Zeiten, wenn mehrere Sportveranstaltungen stattfinden oder während des normalen Trainingsbetriebs unter der Woche. Und schließlich soll ein Gesamtkonzept vorgeschlagen werden. Dazu ist auch eine Bürgerbeteiligung geplant. Schon im Frühjahr sollen erste Untersuchungen starten. Die Kosten für Konzept und Bürgerbeteiligung liegen laut Vorlage bei 30.000 Euro.
Eröffnung der Heidelberger Alla-Hopp-Anlage im Oktober 2016. Video: Reinhard Lask
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Im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss wurde der Plan begrüßt, der Zeitpunkt aber kritisiert. "Warum kommt das so spät? Wir wussten doch schon lange, was auf uns zukommt, das hat man bei der Alla-Hopp-Anlage in Schwetzingen sehen können", sagte etwa Karlheinz Rehm von den "Heidelbergern". Nur Poller aufzustellen, genüge nicht. Die Sperren wurden im Harbigweg auf Höhe des Turnzentrums installiert und können nur von Linienbussen, Rettungsdiensten und der Stadtreinigung abgesenkt werden. Das hat allerdings dazu geführt, dass viele Autofahrer trotz Sackgassenbeschilderung bis zu den Pollern fahren und dann wenden müssen - oder auf die nahen Feldwege ausweichen.
Eigentlich soll am Messplatz (800 Meter Fußweg) oder an der Gregor-Mendel-Realschule (350 Meter Fußweg) geparkt werden. So ist es auch auf dem Flyer zur Alla-Hopp-Anlage vermerkt, der im Zuge der Eröffnung im Oktober 2016 gedruckt wurde und der auch im Internet abgerufen werden kann. Darin wird auch auf die beiden Bushaltestellen der Linie 33 in der Nähe der Anlage hingewiesen.
Die SPD-Fraktion lobte in einem Antrag die Poller, hatte aber noch weitere Verbesserungsvorschläge, etwa Hinweisschilder am Harbigweg mit der Aufschrift "Keine Parkmöglichkeit bei Alla-Hopp" und "Keine Wendemöglichkeit". Zudem solle der Fußweg von der Straßenbahnhaltestelle "Messplatz" besser beschildert werden. Ähnliches war zuvor schon im Bezirksbeirat Kirchheim zu hören gewesen, wo ebenfalls kritisiert wurde, dass man sich erst jetzt Gedanken über ein Verkehrskonzept macht. Auch hier lautete der Tenor: "Wir haben es ja schon immer gesagt." Vor allem forderten die Räte, den Flyer zu überarbeiten: Feldwege müssten gekennzeichnet, die Fußwege sollen farbig werden, außerdem fehle die Haltestelle "Messplatz". Für die Anfahrt mit dem Bus solle die Haltestelle "Gregor-Mendel-Realschule" empfohlen werden - sie liegt näher an der Anlage als der Stopp "Harbigweg". Zudem schlugen die Bezirksbeiräte vor, dass an allen betreffenden Haltestellen per Durchsage auf die Alla-Hopp-Anlage hingewiesen wird.
Bereits vor der Eröffnung der Heidelberger Anlagen gab es Ärger auf den Anlagen in Buchen und Sinsheim. Hier klagten die Anwohner über Lärmbelästigungen. Unsere Mitarbeiterin Miriam Stoll fragte seinerzeit nach, wie das in Heidelberg verhindert werden kann. Video: Miriam Stoll



